Von Lena Diekmann

Allermöhe.
Vor einem Jahr hoppelten vor seinem Bürofenster noch Kaninchen über die grüne Wiese. Ein Ausblick, den Christian Dwenger schon ein wenig vermisst. Doch auch wenn im Umfeld der Firma im Gewerbegebiet Allermöhe nun ein weiteres Stück Natur verschwindet, wird sich der Geschäftsführende Gesellschafter der Dwenger Group an den neuen Ausblick gern gewöhnen. Denn neben dem Hauptgebäude des Firmensitzes am Dwengerkamp entsteht derzeit ein 1700 Quadratmeter großer Neubau.

Dort wird schon bald die neu gegründete Dwenger Oberflächen GmbH einziehen. Herzstück der Firma ist eine hochmoderne Pulverbeschichtungsanlage. Die Oberflächen von Blechteilen oder Baugruppen aus Stahl oder Aluminium, die zuvor in der Laser- und Feinblechtechnik hergestellt wurden, können dort veredelt werden. "Ende Juli wollen wir die ersten Teile vom Haken nehmen", sagt der Firmenchef.

Dann kommt bei Dwenger - vom Entwurf über die Fertigung bis zur Fertigstellung - alles aus einer Hand. "Mit dem Angebot der Qualitätsoberflächenbearbeitung schließen wir ein wichtiges Glied in der Produktionskette", sagt der 49-Jährige.

Bevor die Produktionsteile wie Servergehäuse, Schaltschränke für OP-Säle oder Leisten für bodenebene Duschen mit einem mehlartigen, feinen Pulver bestäubt werden, müssen sie im ersten Arbeitsschritt gründlich gereinigt und entfettet werden. Nur dann haften die Farbpigmente im zweiten Arbeitsschritt auf der Oberfläche. Statisch aufgeladen bleiben sie wie kleine Magnete haften. Im dritten Arbeitsschritt werden die Teile in einen großen Ofen geschoben, die Farbe brennt sich dabei ein. "Das ist umweltfreundlicher, effektiver und kostengünstiger als eine Lackierung mit Sprühlack", sagt Christian Dwenger.

Für die Arbeit an der modernen Maschine sucht das 75-köpfige Team der Dwenger Group noch Verstärkung. Der Chef setzt dabei viel mehr auf Zwischenmenschlichkeit als auf Fachwissen. "Wer das Herz am richtigen Fleck hat, kann auch völlig ungelernt sein", sagt er.

Damit die Mitarbeiter aber auch bald in Aktion treten können, muss in der neuen Produktionsstätte noch der Innenausbau fertiggestellt, Sanitäranlagen und die Elektrik eingebaut werden. "Die nächsten sechs Wochen herrscht auf der Baustelle noch Hochbetrieb", sagt Dwenger.