Bergedorf
(hy).
Sogenannte Hammelgitter sorgen auf dem alten Eisenbahndamm zwischen Pollhof und Zollenspieker vor Wegekreuzungen und Zufahrten dafür, dass Radfahrer langsamer fahren oder absteigen und ihr Rad ein Stück weit schieben müssen. Dies sei nötig, damit die Gefahr von Unfällen gesenkt wird, meinte die SPD im Regionalausschuss. CDU und Grüne wiederum empfinden die Barrieren als Schikane. In einem Antrag fordern sie, zumindest jeweils eine Seite der Hammelgitter zu entfernen.

Harald Martens von der SPD mag nicht glauben, dass die Gitter ein Problem darstellen: "Absteigen und das Fahrrad durchschieben muss doch möglich sein", sagt er. Jörg Froh, verkehrspolitischer Sprecher der CDU, argumentiert: "Die Hammelgitter sind meist zu dicht aneinander. Fahrräder mit Hilfsrädern oder Rollstühle kommen dort kaum durch." Er verweist zudem darauf, dass die Barrieren in der Dunkelheit nicht zu erkennen sind, weil sich an ihnen keine Reflektoren befinden. Dies sei auf einem so beliebten Radweg eine Zumutung. "Wir wollen doch auch den Fahrrad-Tourismus fördern", sagt Froh. Mit Hammelgittern werde versucht, den Radfahrern das Denken abzunehmen, sagt er: "Und das ist falsch." Außerdem seien die Gitter ein Sicherheitsrisiko: "Die Rettungswagen-Besatzungen müssen sie zweimal aufschließen, um durchfahren zu können", sagt Froh.

CDU und Grüne setzten sich mit den Stimmen der Linken mit einer Stimme Mehrheit gegen die SPD durch. Laut Beschluss sollen die Gitter schnellstmöglich demontiert und die verbleibenden Elemente mit Reflektoren versehen werden.

Wenn die Kosten nicht zu hoch sind, sollen die Barrieren beidseitig abgebaut und durch abschließbare Steck-Mittelpfosten ersetzt werden. Wo es keinen angrenzenden Autoverkehr gibt, sollen die Barrieren ganz verschwinden. Neue Schilder sollen aufgestellt werden, um die Radfahrer auf die vorfahrtberechtigten Straßen hinzuweisen.