Kirchwerder
(ten).
Seit einigen Tagen stehen sie, die Infotafeln für einen Rundweg zwischen Zollenspieker und Krauel, die Mitarbeiter des Grünamtes des Bezirks aufgestellt haben. An zehn Stationen können historische und naturkundliche Sehenswürdigkeiten und Ereignisse entdeckt werden, die auf den Tafeln näher erläutert werden.

Den acht Kilometer langen Parcours können interessierte Fußgänger oder Radler an jeder der zehn Stationen starten. Am Zollenspieker Hauptdeich in der Nähe des Fährhauses informiert die Tafel beispielsweise mit historischen Bildern und Erläuterungen über den südlichsten Punkt Hamburgs, der als Zollstelle 1252 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Oben links auf jeder Tafel ist der Rundweg angezeigt. Ein kleines Stück weiter östlich gibt es schon die nächste Information zur Elbe als Handelsweg - vis à vis passieren Binnenschiffe auf der Elbe.

Mehr als 200 Bracks in Vierlanden zeugen heute noch von Deichbrüchen - dies erfährt, wer das Schild in Höhe des Carlsbracks liest. Zudem geht es um die dortige Flora und Fauna. Der Turmhügel der ehemaligen Riepenburg und das gleichnamige Brack sind Stationen ebenso wie ein Storchennest und schließlich der Biohof Eggers in der Ohe, der zwischen Krauel, Kirchwerder und Neuengamme liegt. Er befindet sich seit 1628 in Familienbesitz und ist noch heute mit Vieh- und Landwirtschaft aktiv. Außerdem wird auf dem Rundweg über das alte Vogelschutzgebiet am Kirchwerder Mühlendamm, die Eisenbahn in den Vier- und Marschlanden, die Kulturlandschaft und den Gartenbau informiert.

Die Naturfotos stammen im Wesentlichen von Dr. Ute Meede aus Kirchwerder. Viele der historischen Informationen und Bilder steuerten das Kultur- & Geschichtskontor, die Museumslandschaft und Georg Eggers bei. Dr. Schanett Riller, Leiterin der Museumslandschaft, verfasste die Texte der Tafeln. Finanziert worden ist das Projekt im Wesentlichen mit Mitteln aus dem europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (Eler/Leader) und zum Teil auch vom Bezirk. Eigentlich war geplant, das Projekt schon Ende 2012 abzuschließen, 125 000 Euro waren veranschlagt. Doch das Antragsverfahren für die EU-Mittel zog sich hin, was auch die Umsetzung hinauszögerte. Zudem kostete die Herrichtung des Wanderwegs mehr Geld - unter anderem wurden neue Abschnitte zwischen Marschbahndamm und Hof Eggers und an der Riepenburg gebaut. So stieg die Antragssumme auf etwa 141 000 Euro. Der Löwenanteil mit etwa 89 000 Euro sind EU-Mittel, etwa 52 000 Euro stammen aus Förderfonds des Bezirks. Davon wurden auch Wegweiser installiert und zwei Bänke aufgestellt.

Internetinfos zum Rundwanderweg gibt es auf der Seite der Museumslandschaft
unter der Rubrik "Geschichte vor Ort".