Von Wiebke Schwirten

Altengamme.
Das neue Schöpfwerk in Altengamme nimmt erste Formen an. Die Baugrube ist elbseitig bereits mit Spundwänden eingefasst und nahezu fertig.

"Insgesamt werden die bis zu 24 Meter langen Doppelbohlen in den Boden einvibriert", erklärt Diplom-Ingenieurin Nina Berger. Sie koordiniert die Unternehmung der ReGe Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft. Das angewendete Verfahren mit Kran und "Rammbär" sei besonders erschütterungsarm. Die Arbeiten werden voraussichtlich noch etwa zwei bis drei Wochen andauern.

Die Spundwände werden tief in den Untergrund eingelassen und ragen bis auf Höhe der Leitdamm-Oberkante (etwa 8,40 Meter NN) heraus. Demnächst werden Flügelwände für den Einlauf zur Elbe gesetzt. Binnenseitig geht die Arbeit mit den Spundwänden im kommenden Jahr weiter. Denn die Fläche wird dort noch für die Baustraße genutzt, die wiederum für die Profilierung des Süßwasserwatts und den Umbau des Leitdamms gebraucht wird.

Insgesamt werden 125 Doppelbohlen für die rechteckige, etwa 40 mal 21 Meter große Baugrube verbaut. Die langen Bohlen sind bis zu sieben Tonnen schwer. Die Spundwandkonstruktion ist Teil des späteren Siel- und Schöpfwerks und wird noch entsprechend der Aufbauten an einigen Stellen gekappt. Zu dem Sielbauwerk gehört auch ein Betriebsgebäude, auf dessen Dach eine Aussichtsplattform samt Infotafeln für Interessierte geplant ist. Die Pumpen des Schöpfwerks sollen bei mehrtägigem Hochwasser oder nach Starkregen Wasser zurück in die Stromelbe pumpen. Es soll im Sommer 2016 fertig sein.

Die Bauarbeiten auf den Borghorster Elbwiesen hatten im Frühjahr vor einem Jahr begonnen. Neben dem Bau des Schöpfwerks wird eine zwölf Hektar große Fläche als Süßwasserwatt profiliert, der Leitdamm umgebaut. Er wird künftig die Verbindung zwischen Altengammer Hauptdeich und Horster Damm in Richtung Geesthacht sein. Geplant ist, die neue Wegeführung im Frühjahr 2016 freigeben zu können. Ein Teil des Horster Damms wird zurückgebaut. Das tideabhängige Süßwasserwatt ist eine Ausgleichsmaßnahme für die Airbus-Erweiterung am Mühlenberger Loch.