Von Lena Diekmann

Ochsenwerder.
Als er im Alter von zwölf Jahren das erste Mal ein Surfbrett unter seinen Füßen spürte, war es um Yannick Arnold geschehen: Der Fußball war augenblicklich abgeschrieben, statt auf den grünen Plätzen in Eimsbüttel rumzutollen, zog es den jungen Hamburger in jeder freien Minute nach Plön, wo seine Eltern einen Dauerstellplatz auf dem Campingplatz hatten. "Dort auf dem See habe ich das Surfen gelernt, bin auch schon mal nach der Schule mit dem Zug bis Bad Segeberg und weitere 20 Kilometer mit dem Fahrrad für einen Abend hingefahren, nur um ein paar Stunden auf dem Wasser zu verbringen", sagt er.

Inzwischen sind rund zehn Jahre vergangen. Eine Zeit, in der Yannick Arnold sogar sein Arbeitsleben perfekt mit seinem Hobby kombinieren konnte: Bei Windsurfing Hamburg am Oortkatenufer machte er seit 2011 eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, arbeitet heute im Verkauf, Büro und als Surflehrer. Zusätzlich besucht er vier Mal in der Woche die Abendschule, absolviert dort das Studium zum Betriebswirt. Es sei denn, an Ost- oder Nordsee weht der Wind aus der richtigen Richtung: "Dann kann es schon mal vorkommen, dass ich einen Tag freimache", sagt der 22-Jährige.

Das Training hat sich bereits gelohnt: 2011 schnupperte er das erste Mal Wettkampfluft, fuhr im Jahr darauf dann eine ganze Regattaserie mit - und wurde prompt der zweitbeste Fahrer im Alter unter 20 Jahren. Seine Paradedisziplin ist der Slalom. Dabei geht es darum, mit hoher Geschwindigkeit einen Parcours aus mehreren Bojen zu durchfahren.

Das ist seinem ersten Trainingsgebiet geschuldet: "Auf dem Plöner See gab es eben wenig Wellen", sagt er. Mittlerweile sucht er auch sein Urlaubsziel nach seinem Hobby aus, erprobt sich in Südafrika oder Hawaii im Windsurfen und Wellenreiten. "Hookipa auf Maui war bisher das schönste und anspruchsvollste Revier", sagt er.

Diesen Sommer soll sich für Yannick das nächste Ziel erfüllen: Bei der Weltmeisterschaft vom 22. bis 26. Juli vor Sylt wird der junge Hamburger mit der Segelnummer GER-1992 beim Slalom an den Start gehen. "Mein Traum ist es, eine komplette World-Cup-Serie mitzufahren und dafür die besten Surfspots der Erde zu bereisen."

Beach Festival am Hohendeicher See (Oortkatensee): Windsurfing Hamburg lädt morgen zum Familientag am Oorkatenufer. Von 10 Uhr an stellen Windsurf-, SUP- und Kitesurf-Aussteller das neue Material der Saison vor - getestet werden darf auch. Im Oortkatenhafen messen sich Wassersportler bei der Hamburger Meisterschaft im Stand Up Paddling (SUP). Daneben werden Hüpfburg, Mode und Leckeres vom Grill geboten.