Von Lena Diekmann

Zollenspieker.
Von einer gebrochenen Hand, über Herzprobleme, bis hin zu Schwangerschaftsbeschwerden: Seit die ersten Flüchtlinge am 27. März in den Containern der Zentralen Erstaufnahme (ZEA) auf dem Platz Auf dem Sülzbrack angekommen sind, haben medizinische Ersthelfer reichlich zu tun. In den ersten zwei Wochen nach Inbetriebnahme der Unterbringung wurde stets die Freiwillige Feuerwehr Kirchwerder-Süd für die Erstversorgung alarmiert.

Von den insgesamt 19 Einsätzen, die die ehrenamtlichen Retter seit dem 27. März gefahren haben, führten zehn Notfälle in die Zentrale Erstaufnahme in Zollenspieker.

"Alles berechtigte Einsätze", sagt Bernd Rieck. Gleichzeitig schlägt der Wehrführer Alarm: Auf Dauer sei es schwierig für die 35 Männer und eine Frau der FF Kirchwerder-Süd, dieses Einsatzpensum zu bewältigen.

"Es ist insgesamt sehr viel los, aber wo viele Menschen leben, kommt das vor", sagt Nicole von der Heide, Polizeiposten Zollenspieker. Bei dem Standort sei es für die Bewohner schwierig, allein eine Arztpraxis oder ein Krankenhaus zu erreichen. Bei der medizinischen Versorgung müsse daher unbedingt nachgebessert werden: "Der Standort kann nicht auf Kosten der Gesundheit der Bewohner oder Feuerwehr gehen", sagt Nicole von der Heide.

Auch der CDU-Bezirksabgeordnete Jörg Froh ist an einer schnellen Lösung für die Erstversorgung interessiert. "Die freiwilligen Kameraden sind berufstätig, so viele zusätzliche Einsätze sind schwer mit der Arbeit zu vereinen. Sie kommen an ihre Belastungsgrenze", warnt Froh. Er will heute Abend im Regionalausschuss Fragen zur Auslastung der Unterkunft und der medizinischen Versorgung stellen.

Ob Betreiber fördern & wohnen bereits auf den hohen Bedarf reagiert und bei der medizinischen Versorgung nachgebessert hat, konnte gestern auf Nachfrage unserer Zeitung nicht beantwortet werden. Seit rund zwei Wochen habe sich die Lage allerdings etwas entspannt, bestätigt Wehrführer Bernd Rieck, FF Kirchwerder-Süd.

Weitere Themen des Regionalausschusses, der um 18 Uhr im Gemeindezentrum Fünfhausen, Lauweg 16, beginnt: Instandsetzung des Ochsenwerder Landscheidewegs, Kindergärten im Landgebiet, Unterhaltungsmittel für Deichanlage sowie Baumplanzungen in den Vier- und Marschlanden.