Mittlerer Landweg: Ende des Jahres soll die neue Gymnastikhalle fertig sein - Brandruine wird abgerissen

Nun soll es endlich losgehen: Im Juni rollen am Mittleren Landweg die Bagger an. Auf einer Fläche nordöstlich der beiden zweigeschossigen Mensa- und Unterrichtsgebäude der Grundschule wird dann die neue Gymnastikhalle entstehen. Im Dezember soll die Sportstätte fertig sein. Damit endet für die Grundschüler ein zweijähriges Provisorium: Seit die alte Sporthalle im Oktober 2013 ausgebrannt ist, müssen die Mädchen und Jungen ins Kulturheim ausweichen. "Das ist aber eher Bewegungszeit als Sportunterricht", sagt Tatjana Seifert. Die Schulleiterin freut sich besonders über den Standort der neuen Halle. "Der Weg zur alten Halle war für unsere Schüler zu weit und über unebenen Grund auch gefährlich", sagt Seifert.

Doch während die Vorstellung der Pläne durch die Verantwortlichen von Schulbau Hamburg und dem Architektenbüro "Möller Seifert" bei Schulleitung und Eltern auf große Zustimmung trifft, gibt es vonseiten der Vereine Widerspruch. Schon in der Vergangenheit gab es Kritik an der Entscheidung, eine Gymnastikhalle zu bauen statt die alte, wesentlich größere Halle zu sanieren: Für Ballsportarten wie Handball und Fußball sei die neue, 240 Quadratmeter große Sportfläche zu klein (wir berichteten).

"Vereine machen 50 Prozent der Nutzung aus. Und für hier ansässige Vereine wie den ETSV, die ihren Schwerpunkt beim Fußball haben, ist das eine erhebliche Verschlechterung", kritisiert Boris Schmidt, Vorsitzender der TSG Bergedorf. Ebenso übt er Kritik an der Gestaltung der 140 Quadratmeter großen Nebenflächen: In den Plänen ist pro Umkleidekabine lediglich eine Dusche vorgesehen. "Das ist völlig indiskutabel. Angebote wie Yoga werden ausbluten, wenn die Teilnehmer danach nicht duschen können", meint Schmidt.

Auf solche Diskussionen will sich Tanja Storch, Regionalleiterin von Schulbau Hamburg für den Bereich Bergedorf, aber nicht mehr einlassen. "Jetzt wollen wir schleunigst mit dem Bau beginnen und nicht umplanen", sagt sie.

Für die Inneneinrichtung der Halle können aber noch Wünsche geäußert werden. "Ich würde mich freuen, wenn wir mit den Vereinen ins Gespräch kommen und auch für sie eine gute Lösung finden", sagt Storch. Schließlich habe man sie auch während der Planungszeit eingeladen dabei zu sein: "Doch kein einziger Vereinsvertreter hat sich die alte Halle mal von innen angesehen", sagt Tatjana Seifert. Wie verfallen sie tatsächlich sei, werde dort offensichtlich, so Seifert.

Noch in diesem Jahr soll die Brandruine abgerissen werden. Was danach auf dem Gelände entstehen soll, steht noch nicht fest. Bis zum 28. April läuft noch die öffentliche Ausschreibung für die Gymnastikhalle. Im kommenden Jahr soll dann ein Erweiterungsbau folgen, der Gymnastikhalle mit bereits saniertem Mensa- und Unterrichttrakt verbindet.