Flüchtlinge: 70 Ehrenamtliche wollen den Menschen in der Zentralen Erstaufnahme das Leben erleichtern

In der Zentralen Erstaufnahme (ZEA) auf dem Platz Auf dem Sülzbrack werden immer mehr der knapp 80 Wohncontainer bezogen. Vor Ostern waren dort exakt 104 Flüchtlinge untergebracht, vor allem Familien aus Ländern wie Albanien, Serbien, Afghanistan und dem Irak. Bis zu 250 Flüchtlinge sollen in dem Containerdorf Platz finden. Doch weil in den Erstaufnahmeeinrichtungen eine große Fluktuation herrscht, können sich die aktuellen Belegungszahlen täglich ändern - etwa weil die Menschen aus den ZEA schnellstmöglich in Folgeunterkünften untergebracht werden sollen.

Den Flüchtlingen, die in Zollenspieker leben (werden), wollen mehr als 70 Ehrenamtliche helfen. Sie stehen in den Startlöchern. Bei einem Treffen in der Pastoratsscheue am Kirchenheerweg haben die freiwilligen Helfer neun Arbeitsgruppen gebildet. "Es gibt etwa eine Gruppe, die sich um Kleider- und Geldspenden kümmert. Eine andere organisiert Deutschunterricht und eine weitere begleitete Rundgänge durch die nähere Umgebung der Zentralen Erstaufnahme. So sollen die Flüchtlinge etwa erfahren, wo sie einkaufen können und wo Busse fahren", sagt Pastor Ulrich Billet, der die ehrenamtliche Arbeit koordiniert.

Billet bekommt Rückmeldung von den jeweiligen Sprechern der einzelnen Arbeitsgruppen und steht in engem Kontakt mit Bastian Faust, dem Leiter der Zentralen Erstaufnahme. Denn die freiwillige Hilfe - dazu gehört auch die Organisation von Dolmetscher-Einsätzen oder Öffentlichkeitsarbeit im Internet - muss mit fördern & wohnen, zuständig für die Betreuung der Menschen im Containerdorf, abgesprochen werden. "Wir müssen nun erst einmal Räume herrichten, in denen etwa Kleiderspenden gelagert werden können oder die als Treffpunkt dienen können", sagt Einrichtungsleiter Faust. Die Kantine könne aus hygienischen und logistischen Gründen nicht als Mehrzweckraum genutzt werden.

Über einen ehrenamtlichen Helfer aus Neuengamme freut sich Billet besonders: "Er ist vor 30 Jahren selbst geflüchtet, aus dem Iran, und bringt nun seine Erfahrungen ein", sagt der Pastor. Froh ist er auch über die Konfirmanden, die sich für die Flüchtlinge engagieren. Billet: "Sie wollen Kontakt zu den jungen Menschen im Containerdorf herstellen."

"Wir bauen untereinander ein Netzwerk auf, das ständig erweitert wird", sagt Billet. Geplant sind monatliche Treffen der Helfer in der Pastoratsscheune, um neue Entwicklungen zu besprechen. Wer sich anschließen möchte, erreicht Billet unter Telefon (040) 79 31 91 46.