St. Severini möchte generell jüngere Jahrgänge, aber auch Älteren eine Chance geben

Die Kirchengemeinde St. Severini geht neue und doch schon erprobte Wege: Sie bietet sowohl ein "KonfiPlus" als auch eine Konfirmation für Jüngere an.

Bisher sind die Jugendlichen in der Gemeinde etwa 15 Jahre alt, wenn sie konfirmiert werden - ein Jahr älter als anderswo. "Schön wäre es, wenn wir das anpassen könnten", sagt Pastor Ulrich Billet. Vieles spricht dafür, sich schon früher zum Konfirmandenunterricht anzumelden. Denn in der achten und neunten Klasse sind die Jugendlichen bereits schulisch stark gefordert, werden Berufspraktika absolviert. Da bleibt für den Konfirmandenunterricht kaum noch Zeit. Um den Stress zu mildern, könnten schon Siebtklässler mit dem Konfirmandenunterricht beginnen.

Kompaktseminare über Wochenenden sind für Billet keine Alternative: "Der Spaßfaktor ist zwar sehr hoch, aber wir wollen eine nachhaltige, qualitativ tief gehende Zeit miteinander verbringen. Ich finde es wichtig, dass die Jugendlichen ein Kirchenjahr komplett erleben." So erteilt er auch dem finnischen Modell eine Absage, das den Unterricht als Projekt in den Sommerferien angeht. "Die Jugendlichen sollen auch den kirchlichen Alltag sehen, als Christ bewusst hineinwachsen", sagt Billet.

Manche Gemeinden starten den Konfirmanden-Unterricht schon mit Dritt- oder Viertklässlern - in Nienstedten, wo Ulrich Billet früher gewirkt hat, war das eins der Modelle. Die Kinder pausierten nach dem ersten Unterrichtsjahr, absolvierten das zweite als Achtklässler. Vorteil: Kleine Kinder sind noch besser zu begeistern. Nachteil: der lange Zeitraum bis zum Hauptkonfirmandenjahr.

Doch es gibt nicht nur Früh-Varianten. In Kirchwerder heißt es nun auch "KonfiPlus". Das Angebot richtet sich an ältere Jugendliche, die nicht wie die gleichaltrigen Freunde konfirmiert wurden - es jetzt aber bedauern. Sie können nun einen kompakten Kursus absolvieren - in kürzerer Zeit, aber nicht weniger intensiv. Bisher gibt es dafür zwei Interessierte - fünf sollten es sein, damit ein Kursus zustande kommen kann. Beginn soll nach Ostern sein, Interessierte wenden sich an Ulrich Billet, Telefon (040) 79 31 91 46.

In Kirchwerder werden dieses Jahr etwa 60 Jugendliche konfirmiert - ein Drittel weniger als noch vor drei Jahren, was aber an den geburtenschwachen Jahrgängen liegen dürfte. "Immer mehr von ihnen sind nicht getauft", sagt Ulrich Billet. Die Kindertaufe sei um bis zu 20 Prozent zurückgegangen. Taufe und Konfirmation der Jugendlichen sollen zeitlich ein wenig auseinanderliegen. So werden sie nach dem ersten Konfi-Jahr getauft.

Anmelden zum Unterricht (Konfirmation 2017) können sich alle Kinder, die nach den Sommerferien in die siebte Klasse kommen (Jahrgänge 2002/2003). Mitbringen: Kopie der Geburtsurkunde und Taufurkunde, kirchlicher Ausweis, soweit vorhanden. Termine Kirchwerder: Dienstag und Mittwoch, 26./27. Mai, 17 bis 19 Uhr, Gemeindebüro Fersenweg 537. Termin Fünfhausen: Donnerstag, 28. Mai, 17 bis 19 Uhr, Gemeindesaal, Lauweg.