Kirchwerder/Bergedorf (hy). Der mit 3000 Euro dotierte Präventionspreis der Bergedorfer Bezirksversammlung scheint die Kinder- und Jugendeinrichtungen im Bezirk wenig zu interessieren.

Auf die Ausschreibung im vergangenen Jahr hin hatte sich nur die Stadtteilschule Kirchwerder beworben - und später erklärt, dass sie ihr Projekt vorerst doch nicht realisieren könne.

Deshalb hat das Bezirksamt die Vergabe des Preises nun verschoben, sodass die Schule ihr Projekt zum Thema "Mobbing im Netz - Hilfe und Verantwortung" nach den Sommerferien starten kann. Das Preisgeld bekommt sie trotzdem, berichtet Dr. Andreas Aholt, Sprecher des Bergedorfer Bezirksamtes.

Um im Rhythmus zu bleiben, werden auch die Präventionspreise 2016 und 2018 um jeweils ein Jahr verschoben. Der Jugendhilfeausschuss soll die künftigen Themen frühzeitig diskutieren und festlegen, lautete der Beschluss bei der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses im Bergedorfer Rathaus.

Bergedorfer Präventionspreis war von vornherein umstritten

Der "Präventionspreis gegen Jugendgewalt", der erstmals vor neun Jahren ausgelobt wurde, war von vornherein umstritten. Bergedorfs CDU hatte ihn ins Leben gerufen, um Personen oder Institutionen zu unterstützen, die mithelfen, Jugendgewalt und -Kriminalität vorzubeugen. Die CDU wolle mit solchen Initiativen von ihren tiefen Einschnitten in Jugend- und Sozialarbeit ablenken, meinte damals die Fraktionschefin der Grünen, Liesing Lühr.

Weil sich die Bewerbungen im Laufe der Jahre inhaltlich zu sehr ähnelten, hatte das Bezirksamt für den Preis 2014 neue Wege eingeschlagen. Das Thema wurde vorgegeben. Außerdem sollen mit dem Preisgeld nun Konzepte erarbeitet werden können, statt bereits laufende Projekte auszuzeichnen. Ob es bei der Neuregelung bleibt, ist unklar.