Spadenland (elö). Fußgänger staunten und Autofahrer hielten respektvoll Abstand, als mit Geknatter und qualmendem Auspuff ein Feuerwehr-Oldtimer über Straßen und Deiche fuhr.

Mathias Molzahn und Beifahrerin Silvia Naujoks von den Hamburger Feuerwehrhistorikern lenkten das Löschfahrzeug (LF 16), Baujahr 1957, zum Gartenbaubetrieb von Gerd Prorok an der Ochsenwerder Landstraße. Dort entstiegen dem Oldie Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Spadenland in Ausgehuniform, um ihrem Wehrführer-Vertreter zum 60. Geburtstag zu gratulieren.

Bevor Prorok sich nach 42 Dienstjahren in die Ehrenabteilung der Wehr verabschieden konnte, musste er allerdings noch tüchtig arbeiten. Die "Maloche" begann am Hofladen von Günter Stender am Tatenberger Deich. Dort assistierten Ehefrau Marita und Wehrführer Holger Busch beim Umschichten von Eiern. Die musste der Jubilar mithilfe der Rettungsschere und im zweiten Durchgang mit dem etwa 30 Kilogramm schweren Spreizer von einem Tisch zum anderen befördern. Zerbrach ein Ei - und das waren nicht wenige -, bestrafte die "Jury" den Kandidaten mit Schnäpschen ... Am Küchenstudio von Manfred Witthöft zeigte Gerd Prorok, dass er auch mit kleinem Gerät umgehen kann. Ein Mini-Feuer löschte er blitzschnell mit der Kübelspritze. Schließlich sollte er beweisen, dass er ein Ass auf der Kegelbahn ist. Statt mit der Kugel räumte er die Kegel allerdings mit aufgerollten Schläuchen ab.

Im Feuerwehrhaus lobte Holger Busch seinen scheidenden Stellvertreter, der ihm 15 Jahre zuverlässig zur Seite gestanden hat, als guten Kameraden, der sich jederzeit in die Feuerwehr eingebracht hat. Klar, dass beim gemütlichen Beisammensein Erinnerungen an schwere Einsätze wie dem Hochwasser beim Amt Neuhaus und dem Großbrand in der Lüneburger Heide wach wurden. Grund "einen auszugeben" hatte auch Torben Bartels. Er ist nun neuer Stellvertreter. Blumen gab es für Marita Prorok.