Feldhofe: Belastetes Baggergut aus dem Hamburger Hafen wird auf Deponie in Moorfleet gelagert

Um der Schifffahrt sichere Wassertiefen zu garantieren, muss Hamburg Elbe und Hafenbecken ausbaggern. Dabei fallen jährlich etwa zwei Millionen Kubikmeter Sedimente an, die aus Schlick und Sand bestehen. Durch die Verschmutzung der Elbe haften Schwermetalle wie Cadmium, Quecksilber, Zink und Zinnverbindungen an dem feinkörnigen Schlick. Der größte Teil des Baggergutes wird an Land deponiert - in Francop und auf der Schlickdeponie Feldhofe in Moorfleet. Auf dem riesigen Hügel zwischen Gewerbegebiet Allermöhe, Autobahn 25, S-21-Bahnstrecke und Brennerhof landen jedes Jahr 200 000 bis 350 000 Kubikmeter (m³) belasteter Hafenschlamm. Die Lkw (im Schnitt 75 Touren täglich) sollen noch mindestens zehn Jahre lang anrollen - dann hat die Deponie mit 6,3 Millionen m³ ihr Fassungsvermögen erreicht. Ab 2025 soll der Schlickberg - in Form einer sehr flachen Pyramide - bepflanzt und in eine Parkanlage verwandelt werden.

Etwa 3,6 Millionen m³ Schlick sind bereits verbaut. Im Zentrum des Hügels, an der höchsten Stelle, ragt der Schlick 28 Meter über den Meeresspiegel. In frühestens zehn Jahren soll die Höchstgrenze von 38 Metern erreicht sein. "In diesem Jahr werden wir aber nur zwischen 100 000 und 150 0000 Kubikmeter Material in Feldhofe aufbringen", sagt Ulrich Schmekel, Leiter des Bereichs Wassertiefenmanagement bei Hamburg Port Authority (HPA). Denn für die Verfüllung eines Hafenbeckens im Westen der Stadt (Dradenau) wird, wie bereits 2014, viel Schlick benötigt. Auch nehme die Verunreinigung des Schlicks aufgrund gesunkener Umweltbelastungen ab, betont Schmekel.

Auf dem Feldhofe-Areal wurden 1976 vom Amt für Strom- und Hafenbau (heute HPA) Spülfelder eingerichtet und bis 1989 genutzt- große Becken zur Entwässerung des Hafenschlicks. Den Schlickhügel Feldhofe gibt es seit 1993. Der Senat hatte 1986 beschlossen, auf den beiden Spülfeldern in Feldhofe und auch in Francop Schlickhügel zu errichten. Denn aufgrund der zunehmenden Elbverschmutzung war es nicht mehr zu vertreten, das Baggergut weiterhin auf die Spülfelder aufzubringen. Zu groß war die Gefahr, dass Schadstoffe ins Grundwasser sickern. Der Schlick, der in Feldhofe deponiert wird, wurde aufbereitet. Es handelt sich um den Teil des Baggerguts, der nach einer Teilentwässerung und Abtrennung von Sand übrig bleibt.

Poren- und Sickerwasser, das sich in dem deponierten Schlick sammelt, wird wiederum in einer Teichkläranlage ("Tekla") im Süden des Areals von Schadstoffen getrennt. "Danach wird es über den Holzhafengraben in die Billwerder Bucht geleitet", sagt Mark Reineke von der HPA. Schon jetzt sind viele Schlickflächen grün: "Das Gelände begrünt sich zum einen selbst, weil in dem Hafenschlick viel Saatgut enthalten ist", sagt Reineke. "Außerdem begrünen wir jedes Jahr mehrere Tausend Quadratmeter, um den Hügel zu festigen."

Weil die Deponie in Francop vermutlich 2020 voll ist, wird eine weitere Unterbringungsmöglichkeit an Land gesucht. Nach einem langen Suchverfahren haben die HPA-Verantwortlichen nun ein Gelände in Moorburg im Blick. "Das Planfeststellungsverfahren für die Deponie ist aber noch nicht angelaufen", sagt Schmekel, der von einer Inbetriebnahme 2020 ausgeht.