Störchin aus dem Süden zurück - bald gibt's Nachwuchs

Maria, die Freundin des achtjährigen Weißstorches Rolf, ist zurück aus dem Süden und hat sich zu ihrem Partner in den Horst am Achterschlag gesellt. Dorthin war Rolf bereits Mitte Februar zurückgekehrt. Jürgen Pelch, Storchenbeauftragter des Naturschutzbundes Hamburg, hatte in den vergangenen Tagen noch einen weiteren weiblichen Storch am Achterschlag beobachtet. "Nun hat sich Maria durchgesetzt", sagt Pelch. "Die beiden sind als erstes Paar in Hamburg wieder vereint." Pelch weiß von drei weiteren Männchen, die auf Weibchen warten - am Kirchwerder Hausdeich, am Neuengammer Hausdeich und am Vorderdeich (Reitbrook).

Rolf und Maria sind seit fünf Jahren ein Paar - seit Rolfs vorige Gefährtin gestorben ist. Im vergangenen Jahr ist der Nachwuchs des Storchenpaares - fünf Jungtiere - erfroren beziehungsweise im kalten Regenwasser ertrunken. Das Elternpaar hatte die toten, etwa zwei Wochen alten Küken aus dem Horst geworfen. Sie wurden auf dem Rasen entdeckt.

Im September 2014 flogen Rolf und Maria zurück in den Süden. Pelch vermutet, dass sie sich in den Wintermonaten 3000 Kilometer entfernt in Spanien oder Portugal aufhalten und nicht im 10 000 Kilometer entfernten Afrika. "Die Störche aus Afrika kommen frühestens Mitte/Ende März hierher", sagt der Storchenexperte.

Die Brutsaison 2014 verlief in Hamburg so gut wie seit 52 Jahren nicht mehr: 29 Storchenpaare zogen 73 Jungtiere groß. Nun hofft Pelch auf noch mehr Jungtiere. Rolf und Maria dürften in einem Monat Eltern werden. Tierfreunde können die Mini-Störche dann in Top-Qualität im Internet beobachten (www.nabu-hamburg.de). "Wir installieren eine neue Kamera, die laufende Bilder ohne Verzögerungen liefert."