Stiefmütterchen sind als Beetezier beliebt - Hornveilchen-Trios besonders gefragt

Die Temperaturen sind deutlich gestiegen, das frühlingshafte Wetter treibt auch die Hobbygärtner an die frische Luft. Sie pflanzen jetzt vor allem eines - Stiefmütterchen. In vielen Gärtnereien in den Vier- und Marschlanden herrscht deshalb Hochbetrieb. Gärtnermeister Torsten Helmke gehört zu denen, die nun alle Hände voll zu tun haben. Der 49-Jährige zieht unter 6000 Quadratmetern Glas am Moorfleeter Deich 431 Stiefmütterchen und Hornveilchen groß. 230 000 Exemplare stehen dort in voller Blüte, sind verkaufsfertig.

"Die Stiefmütterchen haben schon den Winter über geblüht, weil das Wetter so mild war", sagt Helmke. "Wir haben zweimal die Blüten rausgekniffen, damit sie bei dem wenigen Tageslicht keine Pilze bekommen. Die Blüten wären sonst auch zu alt geworden, um die Blumen zu verkaufen." Helmkes Familienbetrieb beliefert ausschließlich den Großhandel, die Blumen landen in Baumärkten und Gartencentern.

Die Hochsaison hat für Helmke gestern begonnen. "Sie dauert noch bis Ostern, danach sind schon Sommerblumen gefragt", sagt er. Die alte Bauernregel, dass bis zu den Eisheiligen (11. bis 15. Mai) mit Frost zu rechnen ist, sei bei Stiefmütterchen und Hornveilchen nicht relevant: "Ein bisschen Frost macht ihnen nichts aus. Sie sind sehr resistent."

In Helmkes Gewächshäusern würden die Blumen in den Wintermonaten deshalb nur mit Vlies abgedeckt. "Heizen ist nicht nötig." Im Gegensatz zu den Gartenstiefmütterchen, die unter freiem Himmel angebaut werden, müssen Hornveilchen, Mini-Stiefmütterchen oder auch die Stiefmütterchen-Zucht "Schweizer Riesen" mit großer Blüte jedoch unter Glas großgezogen werden, berichtet Helmke. "Sie sind empfindlicher." Besonders gefragt seien Hornveilchen als farblich gemischtes Trio, sagt der Gärtnermeister. Angesagte Farben sind Gelb, Orange, Blau, Violett, Weiß und Rot. Mehrfarbige Blüten sind ebenfalls ein Verkaufsschlager. "Auch bei den Sommerblumen ist bunt immer gefragter", sagt Helmke.

Nur einige Hundert Meter von seiner Gärtnerei entfernt weist ein Schild am Straßenrand auf ein "Blumen Drive in" hin. Dort verkaufen die Mitarbeiter der Gärtnerei Angerman Stiefmütterchen an jedermann. Zu den Kunden zählte gestern Ilka Soltau. Sie kaufte gleich mehrere Dutzend der beliebten Blumen für ihren großen Garten in Altengamme. "Die Gartensaison geht ja erst los - zum Glück", sagt sie und lächelt.