Projekt: Ilona Roscher möchte auf einem Hof ganzheitlich helfen - sowohl Tieren als auch Menschen

Ilona Roscher ist eine Löwenmutter. Sie kämpft für ihre drei Kinder und überhaupt für Kinder, für Tiere und die Natur, die, wie sie findet "in der heutigen Zeit völlig untergehen". Die 43-Jährige und ihr Lebensgefährte Yves Palmhoff (40) möchten ein Riesen-Projekt verwirklichen: die Elb-Arche.

"Das soll ein Ferien-/Erlebnishof werden, der aufgebaut wird auf der Basis eines Tiergnadenhofes/Streichelzoos, wo Kinder wieder Kind sein dürfen, Tiere und Naturkenntnisse wieder in den Mittelpunkt gesetzt werden, aber auch die Verantwortung für die beiden Schwerpunkte vermittelt werden soll, und Tierseelen ein liebevolles Zuhause finden", sagt Ilona Roscher, die mit ihrer Familie am Norderquerweg wohnt.

Sie möchte möglichst viele kompetente Partner mit ins Boot beziehungsweise die Arche holen. Zwar hat sie ehrenamtlich schon viele Menschen betreut und ihnen geholfen, hat selbst kranke Tiere gepflegt und bei sich aufgenommen. Aus ihrer Zeit als selbstständige Friseurin weiß sie, wie ein Unternehmen gestaltet werden muss, damit es läuft. Ihr Lebenspartner arbeitet als Ergotherapeut und weiß, dass tiergestützte Therapien Ängste nehmen und Vertrauen schaffen können. Die langjährige Freundin, Andrea Kölling (44), ist Buchhalterin, wird sich um die Finanzen der Elb-Arche kümmern.

Aber natürlich benötigt das Projekt Elb-Arche Unterstützung - sowohl gesellschaftliche, als auch von Experten. Besonders Kinder sollen Gelegenheit zur Entfaltung bekommen. Manche Kinder würden wegen ihres Verhaltens, ihres Aussehens oder ihrer Religion von Teilen der Gesellschaft einfach als nicht funktionierend abgestempelt. "In Verbindung mit Tieren können Kinder Vertrauen aufbauen, Trost finden und Verantwortung übernehmen, die Wirkung ihrer Handlungen und Gefühle erfahren. Tiere werten nicht, sie sind nicht berechnend, sie geben und nehmen ohne Bedingung. Kinder, die mit Tieren aufwachsen, können sich besser in Gefühle und Bedürfnisse anderer Menschen hineinversetzen", sagt Ilona Roscher. Ihr Lebenspartner ergänzt: "Auch Tiere können Freude und Leid empfinden. Wer vor ihnen keinen Respekt hat, der hat auch vor Menschen keinen Respekt."

Das Projekt Elb-Arche steht noch ganz am Anfang. Gesucht wird erst einmal ein geeigneter Hof, gern in den Vier- und Marschlanden. "Noah" und "Ararat" bieten derweil schon einen kleinen Vorgeschmack auf den großen Traum. Die "Shetty"-Ponys hatte eine junge Frau aus einer Messihaltung und vor dem Schlachter gerettet, konnte sie aber nicht behalten. Ilona Roscher und ihr Team holten die Tiere nach Kirchwerder, päppelten sie auf. Nachbar Dirk Behrens stellte seine Wiese für die Tiere zur Verfügung. Auch Tierschützer Kalle Greve, Marion Weiss und Sven Frahm unterstützen überzeugt das Projekt.

"Wir wollen die Elb-Arche natürlich nicht nur durch Spenden finanzieren. Wir wollen auf eigenen Beinen stehen", sagt Ilona Roscher. So soll der Hof unter anderem Ferienzimmer anbieten, ein Hof-Café und Schlafräume für Klassenfahrten. Auch Gemüse und Pflanzen sollen angebaut und ab Hof verkauft werden. Dabei könnten auch Besucherkinder wieder das Grundwissen über Obst und Gemüse lernen. Auch beim Streichelzoo sowie der Pflege der Tiere und Stallungen sind die Gäste miteinbezogen.

Bald soll die Homepage online gehen, die Elb-Arche als gemeinnütziger Verein eingetragen werden. Mehr Infos gibt es auf der Facebook-Seite der Elb-Arche, per E-Mail: elb-arche@web.de und per Telefon 01 63/ 735 44 38 (Ilona Roscher) oder 01 76/ 81 09 96 29 (Yves Palmhoff).