Runder Tisch: Hilfe ist willkommen

Damals wurden zunächst 130 Kriegsflüchtlinge, später weitere 150 Menschen aus Bosnien dort untergebracht. Rathaussprecher Otto Steigleder lobte damals das gute Miteinander: "Hier ist die Hilfsbereitschaft groß, und es gibt viele Kontakte zur Nachbarschaft", sagte er 1993.

Mehr als 20 Jahre später setzt der Bezirk ebenfalls auf Menschlichkeit. So gebe es gute Erfahrungen mit "runden Tischen", die bei der Einrichtung von Flüchtlingsunterkünften hilfreich zur Seite stünden. Sie klären nachbarschaftliche Fragen, organisieren Unterstützung. Wer in Zollenspieker daran mitwirken möchte, "ist herzlich aufgerufen, sich beim Integrationsbeauftragten des Bezirksamtes zu melden", sagt Rathaussprecher Dr. Andreas Aholt. Kontakt: Telefon (040) 4 28 91 23 85, E-Mail: jorge.bir kner@bergedorf.hamburg.de.

Beim Ortstermin in Zollenspieker waren gestern viele ratlose Gesichter zu sehen. Tatsächlich blieb für Planung nicht viel Zeit. Der Bezirk erhielt erst Ende vergangener Woche Nachricht von der Absicht, nun doch eine zentrale Erstaufnahme Auf dem Sülzbrack einzurichten. Die aktuelle Notlage lasse nicht genug Zeit für längerfristige Planungen und Baumaßnahmen, heißt es aus der Behörde für Inneres und Sport (BIS), die mittlerweile acht Einrichtungen der Zentralen Erstaufnahme für mehr als 4000 Menschen geschaffen hat. Der Platz Auf dem Sülzbrack sei bereits befestigt, biete Infrastruktur für Strom, Wasser und Abwasser und könne kurzfristig als Notunterkunft eingerichtet werden.

Das Bezirksamt bemüht sich um Ersatzflächen für Sondernutzungen, die bis September geplant sind. Zudem sei die BIS bestrebt, die Nutzung des Platzes so rechtzeitig aufzugeben, dass das Ernte-Dank-Fest dort gefeiert werden könne.