Operette: Annkatrin Isaacs begleitet das Deutschlanddebüt

Der amerikanische Tenor John Thade hat bei einem fast familiären Konzert am Sonnabend im Zollenspieker Fährhaus die Herzen der Zuhörer im Sturm erobert. Der in der Schweiz lebende Sänger ist auf Einladung von Erika Garbers aus Kirchwerder nach Hamburg gekommen, ihre Tochter Annkatrin Isaacs begleitet Thade bei seinen Konzerten am Flügel.

Mit so großer Resonanz hatte Garbers indes nicht gerechnet. Immer wieder musste sie Stühle nachordern, einige der mehr als 100 Besucher fanden dann auch nur noch auf der Bühne, neben und hinter dem Sänger, Platz. Thade der sonst in großen Theatern auftritt, nahm es mit Humor, organisierte spontan noch eine Verstärkeranlage. "Eigentlich wollte ich ja ohne Mikrofon singen."

Auf dem Programm standen unvergessliche Melodien aus den Operetten "Die Csárdásfürstin", "Die lustige Witwe" oder "Das Land des Lächelns". Das größtenteils eher ältere Publikum hatte Thade schon von Beginn an fest auf seiner Seite. Bereits beim Eröffnungsmedley "Mädchen gibt es wunderfeine" summten einige Besucher mit - vermutlich bemerkten sie es selbst nicht einmal.

Beim Wolgalied aus "Der Zarewitsch" flossen dann vielfach die Tränen. "Das war so schön, so etwas hört man ja heute gar nicht mehr. Da werden Erinnerungen wach", ist die 83-jährige Lena Harm begeistert. Sie war eine der wenigen "auswärtigen" Besucher, kam aus Jenfeld.

Thade überzeugt nicht nur mit seiner brillanten Stimme, ausgebildet bei Gesangs-Guru Oren Brown, sondern auch mit seiner ausgesprochenen Bühnenpräsenz - gemeinsam mit Annkatrin Isaacs ein überaus charmantes Duo.

Als Thade "Dein ist mein ganzes Herz" singt, wäre so manche Dame wohl gern die Auserwählte. Der Meister spielt gekonnt mit dem emotionalen Inhalt seiner Lieder, verteilt am Ende rote Rosen.