Abwasser: Häufige Probleme an Pumpstationen sorgen für üble Gerüche - auch im Zentrum von Fünfhausen

Den Anwohnern und Geschäftsleuten am Durchdeich/Ecke Süderquerweg stinkt es: Immer wieder kommt es zu Geruchsbelästigungen. Schuld daran ist die Pumpstation neben der Volksbank Bergedorf. Von dort wird das Abwasser aus privaten Haushalten über den Sammler am Frascatiplatz zum Hamburger Zentralklärwerk Köhlbrandhöft gepumpt. Doch bei dem Pumpwerk in Fünfhausen kommt es - wie auch bei den anderen vier Anlagen in den Vier- und Marschlanden - häufiger zu Störungen.

Ole Braukmann, Sprecher von Hamburg Wasser, bestätigt, dass es wegen technischer Probleme - etwa verstopften Pumpen, fehlerhafter Steuerungselektronik, defekten Schachtabdeckungen oder beschädigten Filtern - immer mal zu Geruchsbelästigungen kommt. "Es handelt sich um gewöhnliche betriebliche Störungen, die sich nicht vermeiden lassen, aber zeitnah behoben werden", sagt er.

In der Tat würden die Techniker schnell anrücken, sobald genervte Anlieger sich bei Hamburg Wasser melden, bestätigt Harald Eggert, Betreiber des Edeka-Marktes neben der Volksbank Bergedorf. "Aber trotzdem ziehen uns hier etwa zweimal im Monat üble Gerüche in die Nase."

Sein Nachbar, Volksbank-Filialleiter Wolfgang Lotter, kann an solchen Tagen nicht das Bürofenster öffnen: "Das kommt immer darauf an, wie der Wind steht." Lutz Klützow, Betreiber des Bistro Fünfhausen, geht davon aus, dass auch rapide Temperaturveränderungen eine Rolle spielen: "Dann bilden sich Gase. Ich kann dann keinen Gast im Außenbereich sitzen lassen." Schon als Klützow vor zwölf Jahren mit dem Imbiss begann, habe es diese Probleme gegeben: "Ich beschwere mich nur noch, wenn Gäste betroffen sind. Ansonsten ertrage ich den Gestank, denn ich mag nicht ständig zum Telefon greifen."

Hans-Werner Kohlepp vom benachbarten Getränkemarkt hält den Standort der Pumpstation für "ungünstig", plädiert für einen neuen. Bernd Capeletti von der CDU kommen häufiger Beschwerden zu Ohr. Er wohnt selbst in Fünfhausen, kennt den "höllischen Gestank". Deshalb hat er im Regionalausschuss Bergedorfs Verwaltung darauf hingewiesen. Mit dem Statement von Hamburg Wasser, dass es sich um gewöhnliche betriebliche Störungen handelt, mag sich der Politiker nicht zufrieden geben: "Wenn wir auf den Mond fliegen können, sollten wir auch so ein Problem lösen können. Da muss es doch eine technische Lösung geben. Schließlich geht es um das Zentrum von Fünfhausen."

Weil es im Landgebiet kein Gefälle gibt, transportieren 4400 private Kleinpumpwerke von den Haushalten ins Abwassernetz. Die großen Pumpen von Hamburg Wasser sind zwischengeschaltet, halten den Druck aufrecht. "Sie werden alle vier Wochen überprüft", sagt Hamburg-Wasser-Sprecher Braukmann.