Bio-Anbau: Die Betriebe Sannmann und Eggers bieten Parzellen und Hilfe an

Im eigenen Garten frisches Bio-Gemüse ernten - eine Idee, die immer mehr Menschen in die Tat umsetzen wollen. Henning Beeken vom Bioland-Hof Eggers in der Ohe und Thomas Sannmann, Betreiber der Demeter-Gärtnerei Sannmann in Ochsenwerder, ermöglichen den Traum vom eigenen Garten vom kommenden Frühjahr an auch Menschen, die in der Stadt leben und keine geeignete Fläche vor der Haustür haben. Die Betreiber der beiden größten Bio-Betriebe in den Vier- und Marschlanden starten gemeinsam das Projekt Biogarten-Parzellen.

Auf einer Fläche von einem Hektar (10 000 Quadratmeter) auf dem Gelände des Hofes Eggers am Kirchwerder Mühlendamm sollen Freizeitgärtner von Mai bis November 20 verschiedene Gemüsesorten, Kräuter und Blumen pflegen und ernten können. Gestartet wird mit 100 Parzellen, die jeweils 45 Quadratmeter groß und durch Trampelpfade abgegrenzt sind. "Die Gärten sind zum Saisonstart bereits fertig bepflanzt - und zwar vielfältig", sagt Thomas Sannmann.

Da die Parzellen gitterförmig angelegt werden und das Gemüse in langen Streifen gepflanzt wird, hat jeder Hobbygärtner alles: Möhren, Kartoffeln, Zwiebeln, Spinat, Salate, Rote Beete, Erbsen, Mangold und viele andere Gemüsesorten - alles Bio aus zertifiziertem Jungpflanzen-Einkauf.

"Auf Gemeinschaftsbeeten werden Sommerblumen, Kräuter, Himbeeren und Bantam-Mais, eine alte, samenfeste Sorte, wachsen. Außerdem soll es in jeder Parzelle, in der ein Schild auf den jeweiligen Pächter hinweist, ein paar Quadratmeter zur freien Gestaltung geben", sagt Andrea Madadi.

Gemeinsam mit Andrea Porps wird sie die Pächter beraten, ihnen Saatgut und Jungpflanzen zum Kauf anbieten. "Eine Andrea ist immer freitags zwischen 16 und 18 Uhr auf dem Feld mit den Parzellen", sagt Andrea Madadi und lächelt.

Im Mai und Juni sind die Ansprechpartnerinnen zusätzlich auch sonnabends, 16 bis 18 Uhr, vor Ort. "Außerdem bieten wir einen ständigen Beratungsservice per E-Mail an", sagt Thomas Sannmann. In einem Newsletter sollen regelmäßig Anbautipps versendet werden.

Pro Saison werden 225 Euro verlangt. Im Preis enthalten sind auch eine automatische Bewässerung und die Nutzung von Gartengeräten. Für die zu erwartende Menge an Gemüse müsse im Supermarkt das Doppelte bezahlt werden, betont Sannmann. "Viel wichtiger ist aber, dass es eine tolle Erfahrung ist, Gemüse selbst groß zu ziehen. Da steckt schließlich Liebe drin", so der Gärtnermeister.

Bio-Bauer Henning Beeken erinnert daran, dass mit dem Selbsternte-Projekt eine alte Tradition auflebe: "Schon nach dem Zweiten Weltkrieg haben Vierländer hier, auf dem 90 Hektar großen Grundstück, das wir heute bewirtschaften, Flächen gepachtet und ihre eigenen Gärten angelegt." Für das Projekt wird derzeit eine eigene Website (www.sannmanns-biogaerten.de) erstellt. Sie soll Anfang kommender Woche fertig sein. Dann können sich Interessierte übers Internet verbindlich anmelden, außerdem den Beratungsservice per E-Mail nutzen.

Auf der Seite www.sann mann.com gibt es allerdings schon jetzt weitere Informationen und die Möglichkeit, sich eine Parzelle reservieren zu lassen. "Dies haben bisher sieben Interessenten getan", sagt Andrea Madadi.

Auf den Selbsternte-Beeten darf ab dem 16. Mai gearbeitet werden. "Die erste Ernte ist dann schon im Juni - wenn die Radieschen reif sind", so Madadi.