Dauerflora: Weltmarktführer für künstliche Begrünung von Kreuzfahrern erweitert

Dirk Ebeling (45) und Barbara Bressem (47), geschäftsführende Gesellschafter der Firma Dauerflora, freuen sich über gut gefüllte Auftragsbücher. Deshalb wollen sie am Hauptstandort ihres Unternehmens am Moorfleeter Deich 167 schon seit Jahren eine neue, 600 Quadratmeter große Produktions- und Lagerhalle bauen. Doch weil in dem Gartenbaubetrieb immer mehr gewerbliche Arbeiten ausgeführt werden - die Produktion von Begrünungsdesign aus Naturmaterialien und Kunststoffen -, wurde die Baugenehmigung bisher nicht erteilt. Doch nun soll es endlich soweit sein.

Dauerflora stattet vor allem Kreuzfahrtschiffe mit natürlich aussehenden Dekorationsmaterialien wie künstlichen Baumstämmen aus, aber auch Einkaufszentren, Restaurants, den Wildpark Lüneburger Heide und Edeka Eggert in Fünfhausen. "Wir wurden mit der Ausstattung der kompletten TUI-Flotte beauftragt, statten auch gerade zwei Aida-Schiffe auf der Werft im Nagasaki aus", sagt Dirk Ebeling.

Bei den Arbeiten in Japan handelt es sich um den größten Einzelauftrag in der Branche weltweit, berichtet der gelernte Gärtnermeister. 160 Schiffe hat seine 1989 gegründete Firma bisher verschönert. "In dem Bereich sind wir mittlerweile Weltmarktführer", sagt Ebeling.

Deshalb wird dringend Platz benötigt. "Wir nutzen nun neben der Werkhalle auch einen Bereich unserer alten Lagerhalle, um mit der wachsenden Produktion nachzukommen. Aber das ist alles mehr oder weniger provisorisch", sagt der 45-Jährige. Die neue, einstöckige Halle mit Rolltor soll nur wenige Meter entfernt, auf einer Freifläche auf dem Dauerflora-Grundstück (Gesamtfläche: ein Hektar) gebaut werden.

Die Verwaltung will für das Projekt möglichst schon in den kommenden Wochen grünes Licht geben. "Dann könnten wir schon im Sommer die neue Halle nutzen", sagt Ebeling. "Die vorläufige Baugenehmigung wird an künftiges Planrecht gekoppelt, Dauerflora trägt das Risiko", sagt Kathrin Sprick, Leiterin des Zentrums für Wirtschaftsförderung, Bauen und Umwelt im Bergedorfer Bezirksamt. Denn bis zur Erstellung eines Bebauungsplans für das Gelände in einem "Außenbereich" und die davon abhängige Erteilung einer endgültigen Baugenehmigung, wird noch einige Zeit ins Land ziehen.

Denn die Experten von der Bauaufsicht haben gleich das gesamte Landschafts-Dreieck zwischen Sandwisch, Moorfleeter Deich und Moorfleeter Kirchendeich im Blick, wollen auch für die anderen dort ansässigen Gewerbebetriebe "die planerischen Ziele entwickeln" (Sprick), also Klarheit schaffen, welche Baumaßnahmen künftig erlaubt sind und welche nicht. Damit reagiert die Verwaltung auf Vorgaben der Politik, die langfristig ein Abwandern der heimischen Betriebe verhindern möchte.

Dirk Ebeling ist deshalb zuversichtlich. "Dann haben wir in Moorfleet endlich genug Platz, zumal wir neuerdings auch bis zu fünf Meter hohe, naturgetreue Nachbildungen von Bäumen herstellen", sagt er. Derzeit fertigen seine Mitarbeiter 40 Baumstämme an. Sie sollen ein Schnellrestaurant im Frankfurter Flughafen verschönern. Immer gefragter sei auch der Verleih von Dekoartikeln. Ebeling: "Auch zum Einlagern dieser Produkte brauchen wir Lagerflächen."