Holzschädlinge: Bekämpfung notwendig - im Rieck-Haus schnellstmöglich

Gefräßigen kleinen Schädlingen gilt schon seit Jahrzehnten das Interesse von Dr. Uwe Noldt vom Thünen-Institut für Holzforschung. Ebenso liegt ihm seit gefühlten Ewigkeiten das Rieck-Haus in Curslack am Herzen. So informierte der Fachmann jetzt in der Wein- und Friesenstube über die Holzschädlinge, die sich im Rieck-Haus breitmachen, und gab Tipps, wie diese Tiere sowohl im Freilichtmuseum als auch im eigenen Heim bekämpft werden können.

"Dreck und Müll" seien Hauptgründe dafür, dass sich holzschädigende Insekten ausbreiten können. Viel zu lange seien nicht weiter untersuchte Gegenstände ins Freilichtmuseum getragen worden. Feuchtes Holz beflügele die Vermehrung zudem - auch davon gibt es im wenig beheizten Rieck-Haus genug.

Die Larven der Holzinsekten und Nagekäfer werden im Volksmund gern Holzbock genannt. "Doch der Holzbock findet sich auf Hunden, denn es handelt sich um eine Zecke", erklärte Dr. Noldt schmunzelnd. Der Holzschädling hingegen ist der Hausbock. Auch andere Schädlinge tragen kuriose Namen, etwa der beim Fressen klopfende Käfer "Totenuhr" oder der Nagekäfer "Trotzkopf".

Ein frischer Befall ist gut an hellen Bohrlöchern im Holz und Bohrmehl davor zu erkennen. Für besonders große Bohrmehlhäufchen sorgen zumeist die Gegenspieler der Schädlinge, wie etwa der Blaue Fellkäfer, die ihnen in den Gängen hinterher jagen und das Mehl nach draußen befördern. Allerdings werden die Gegenspieler den Schädlingen nie ganz Herr. Andere Bekämpfungen müssen her.

Ob zu Hause oder im Rieck-Haus - befallene Gegenstände müssen raus. Beim Rieck-Haus sollten auch die Leckagen beseitigt werden und es sollte kontinuierlich entfeuchtet werden, damit die Schwellenhölzer trocknen. Befall kann thermisch oder chemisch begegnet werden, etwa mit Heißluftverfahren oder per Begasung. Wichtig sei aber auch eine vorbeugende Nachsorge mit Holzschutzmitteln. Geschätzte Kosten für ein Objekt wie das Rieck-Haus liegen bei 60 000 Euro für den ersten Schritt und bei 250 000 für eine umfassende Behandlung. Ein konkretes Angebot wurde bislang nicht eingeholt, die Summen resultieren aus Erfahrungswerten von anderen Objekten. Noldt mahnt: "Die Immobilienverwaltung muss in die Gänge kommen." Am Rieck-Haus müsse schnellstens etwas passieren.