Berechnung mit einer neuen Methode

An der Berner Au war der Protest gegen das Vorhaben der Stadt Hamburg, Überschwemmungsgebiete (ÜGS) auszuweisen, besonders heftig. Doch auch im Landgebiet regte sich Protest. Anwohner fürchten um ihre Grundstücke und bauliche Einschränkungen. Jetzt will die Behörde die ÜGS mit einer neuen Berechnungsmethode erneut überprüfen.

Hamburgweit sind etwa 5000 Haushalte auf 2180 Grundstücken von den elf neuen ÜGS betroffen. 400 Stellungnahmen sind bei der Behörde zu dem Vorhaben eingegangen.

"Die neue Methode kann Überflutungen an kleineren Gewässern zweidimensional berechnen", erklärt Volker Dumann, Sprecher der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU). Die ersten Ergebnisse sollen Ende April vorliegen, bis Jahresende sollen alle elf Gebiete neu berechnet sein. Dabei seien präzisere Ergebnisse zu erwarten. Ob sich deswegen auch Grenzen verändern, sei noch nicht abzusehen. Kritiker fürchten, dass sich nichts ändern wird, halten die Überprüfung für Geldverschwendung.

Bei der "zweidimensionalen instationären" Modellierung der Überschwemmungen wird betrachtet, wie sich das Wasser in der überschwemmten Fläche ausbreitet, die im Gewässerverlauf unterschiedliche Breite und Tiefe wird genauer erfasst und das An- und Abschwellen der Hochwasserwelle berücksichtigt. Die Überprüfung startet mit der Lottbek, die das kleinste Einzugsgebiet hat. Weiter geht es mit den Geestgewässern, danach sind die Marschgewässer Gose-Elbe, Dove-Elbe, Este und Brookwetterung vorgesehen.

Hamburg muss nach Bundesrecht ÜGS festsetzen. Diese Vorgabe fußt auf Milliardenschäden nach Hochwassern der vergangenen Jahrzehnte. Der Gesetzgeber fordert, dass mindestens solche Flächen als ÜSG festgesetzt werden, die statistisch betrachtet einmal in 100 Jahren überflutet werden.