Asylantrag abgelehnt - Protest vor der Ausländerbehörde

Dass Familienvater Hakija Seferovic (25) schwere gesundheitliche Probleme hat, bewahrte seine Familie nicht vor der Abschiebung. Gestern mussten sich die aus Bosnien stammenden Roma, die in der Flüchtlingsunterkunft an der Sandwisch (Moorfleet) untergekommen waren, in aller Frühe bei der Ausländerbehörde an der Amsinckstraße melden. Danach wurden sie abgeschoben.

Hakija und Sabina Seferovic (23) und deren Töchter Ismihana (8 Monate) und Valentina (5) trafen vor der Behörde gut 50 Demonstranten, darunter Doris Winkler (Die Linke). "Herr Seferovic leidet unter traumatischen Erlebnissen, die sich in Bosnien zugetragen haben. Weil beim ersten Abschiebetermin im Dezember kein Arzt zugegen war, bekam die Familie damals in letzter Sekunde Aufschub", sagt sie. Diesmal hatten die Behörden einen Arzt organisiert, der die Familie auf dem Weg zum Flughafen und im Flugzeug nach Bosnien begleitete.

Zuvor hatten knapp 40 Demonstranten die Straße blockiert, damit die Familie nicht zum Flughafen gefahren werden konnte. Die Polizei drängte die Blockierer zurück. "Es waren etwa zwei Dutzend Bereitschaftspolizisten im Einsatz. Ein Demonstrant wurde am Kopf verletzt, von Sanitätern versorgt", sagt Winkler.

Der Asylantrag der Familie wurde abgelehnt, weil sie aus einem angeblich "sicheren Herkunftsstaat" kommt. Nach eigener Auskunft erwartet die Seferovics dort Elend, Armut und Obdachlosigkeit.