Gymnastikhalle am Mittleren Landweg benachteilige vor allem die Vereine

Politik, Verbände und Sportvereine können die Entscheidung der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) nicht nachvollziehen: Schulsenator Ties Rabe (SPD) will die Einfeldsporthalle der Schule Mittlerer Landweg, die ein Feuer unbenutzbar machte, durch eine deutlich kleinere Gymnastikhalle ersetzen. Doch die wäre für die drei Sportvereine, die die alte Halle genutzt haben, zu klein. Im Fachausschuss Bildung und Sport wurde der Behörden-Plan scharf kritisiert.

Die Behörde möchte eine kleinere, aber neue Halle direkt auf dem Schulgelände bauen, statt das Dach der etwas abgelegenen, alten Halle zu sanieren. Die Feuerkasse stellt dafür rund 800 000 Euro zur Verfügung. Für eine Grundsanierung oder den Neubau einer Einfeldhalle fehlt das Geld (Kosten jeweils rund 1,5 Millionen Euro).

Dass eine "brandbedingte Sanierung" (Herstellung des Zustands unmittelbar vor dem Brand) finanziell überhaupt möglich sei, machte Referent Rainer Köker (BSB) im Ausschuss nicht deutlich. Köker betonte stattdessen, dass die Entscheidung für eine Gymnastikhalle bereits gefallen sei. Jörg Froh (CDU) vermutet, dass wirtschaftliche Interessen dahinter stecken: "Auf diese Weise kann die Stadt Flächen verkaufen. Dabei haben sich die Bürger vom Mittleren Landweg ausdrücklich gegen eine verdichtete Bebauung ausgesprochen."

Boris Schmidt, durch die SPD als zugewählter Bürger in den Ausschuss berufen und Vorsitzender der TSG, sprach von einer "Beschneidung des Schulsports" und einer "klaren Entscheidung gegen den Vereinssport". Peter Puhle vom Seniorenbeirat und früherer stellvertretender Schulleiter der GSB erkennt eine"mächtige Benachteiligung des Landgebietes". Denn von den mindestens sieben weiteren Hallen, die bis 2021 in Bergedorf entstehen sollen - darunter zwei in Kirchwerder -, hätten die betroffenen Sportler nichts. Von der Schule Mittlerer Landweg bis zur Schule Kirchwerder sind es 18,2 Kilometer (44 Minuten).

Nun soll der Hamburger Sportbund Stellung nehmen.