Kirchwerder (elö). Von der Empore her klang es wie anrollendes Gewitter, als im Kirchenschiff mehr als 650 Zuhörer begeistert mit stehenden Ovationen jubelten: Das Gesangsduo “Marshall & Alexander“ wurde in der St.-Severini-Kirche gefeiert.

Es war schon das dritte Konzert von Marc Marshall und Jay Alexander in Kirchwerder. Mit der zweiten Auflage "Top ten des Himmels" eroberten der Bariton und der Tenor das Publikum wieder im Sturm. Kraftvoll und einfühlsam-sanft zugleich stellten sie unter Beweis, dass ihre Art, geistliche Werke großer Meister zu präsentieren, in der Fachwelt zu Recht als einmalig eingestuft wird.

Ihr eingangs gesungenes "Halleluja" sorgte schon für erste Gänsehautgefühle. Mit vier "Ave Maria" verschiedener Komponisten bedankte sich das Duo bei seinem Schutzengel. "Er hat uns bei der Anreise von Timmendorf begleitet", sagte Marshall. Dort sei an einer Tankstelle bei Sturm ein Metallstück in die Frontscheibe ihres Autos geknallt. Der Bariton, der direkt dahinter saß, blieb unverletzt.

Das zweistündige Konzert wurde musikalisch von einem Weltklasse-Ensemble bestritten. Klaus Jäckle gilt als einer der führenden klassischen Gitarristen unserer Zeit und hat die mehr als 400 Kirchenkonzerte von "Marshall & Alexander" begleitet. Kostproben seines Könnens gab er mit dem Gitarren-Solo "Espaniolas Canarias" und der Geschichte von der Traum-Wanderung des Ritters "Don Quichotte".

Am Harmonium agierte Richard Whilds. Er hat mit seinen Arrangements den Weg für die Erfolge von "Götterfunken" und "Paradisum" (Platz eins in den deutschen Klassik-Charts) geebnet. Frank Lauber, musikalischer Leiter und Produzent des Duos, brillierte bei starken Solo-Einsätzen mit Querflöte und Klarinette.

Entsprechend eindrucksvoll präsentierten Sänger und Musiker einige der berühmtesten sakralen Lieder wie "Dank Dir Herr" und "Großer Gott wir loben dich". Nur zaghaft folgte das Publikum dabei der Aufforderung mitzusingen. "Caro mio bene", "Miserere nobis", "Der Engel" und das englische "The Lord's Prayer" - viel zu schnell verklangen die schönen Stücke. Das Publikum forderte vehement Zugaben, die gern gewährt wurden. Tosender Applaus war der Dank nach "Die Himmel rühmen" und "Freude schöner Götterfunken".