Bilanz nach der Prüfung im Herbst: Verband schreibt 168 Beanstandungen - Meist sind es kleinere Mängel

168 Beanstandungen hatte der Ent- und Bewässerungsverband Marsch- und Vierlande nach der jüngsten Grabenschau - vier mehr als nach der Schau im Jahr zuvor. "Meist handelt es sich um kleinere Mängel wie nicht entschlammte Gräben, nicht gemähte Böschungen oder Gehölz, das in den Graben wächst", sagt Verbandstechniker Torsten Riecken. Der 40-Jährige hatte mit weniger Beanstandungen gerechnet: "Im Sommer und Herbst hatten wir viel Sonne, sodass die Grabenreinigung einem nicht so schwer fallen sollte", sagt er.

Die Zahl der Beanstandungen bei den insgesamt etwa 850 Kilometern Graben, die der Verband betreut, ist seit sieben Jahren relativ "konstant hoch", berichtet Riecken. Das liege daran, dass die Bebauung im Landgebiet zugenommen hat: "Deshalb wird bei den Grabenschauen deutlicher hingeschaut, werden mehr Missstände entdeckt", sagt Riecken. Denn nicht jeder Hausbesitzer in einem Neubaugebiet wisse um seine Grabenpflege-Pflicht.

Etwa Dreiviertel der Beanstandungen betreffen "Wiederholungstäter", sagt Riecken. "Sie warten auf unsere Post, um zu erfahren, wo genau was zu tun ist." Dazu zählen mitunter auch die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, die Finanzbehörde oder das Bezirksamt, die für große Grabenflächen verantwortlich sind, darunter Gräben am Straßenrand. "Inzwischen klappt die Zusammenarbeit mit den zuständigen Wegewarten aber sehr gut", sagt Riecken.

Die allererste Beanstandung, die ein Grundeigentümer erhält, ist kostenlos. Wenn er sich im Jahr darauf wieder nicht um seinen Graben gekümmert hat, werden 40 Euro fällig. Sollte der Graben dann nach weiteren vier Wochen immer noch in einem schlechten Zustand sein, kostet ihn die Nachschau 40 bis 200 Euro. Passiert weiterhin nichts, beauftragt der Verband eine Firma mit der Reinigung - und stellt dies dem Grundeigentümer in Rechnung. Riecken: "Das kostet dann schnell mehrere Hundert Euro." Zu dem Einsatz von Landschaftsgärtnern komme es aber selten, nach der Gabenschau 2013 "nur drei-, viermal".

Die Grabenschau ist jährlich im Herbst in den Schaubezirken Neuengamme, Kirchwerder, Ochsenwerder (mit Tatenberg und Spadenland) und Reitbrook. Die Nachschauen (maximal drei) ziehen sich bis März hin. Riecken und seine Kollegen machen Stichproben, "besonders dort, wo es Bebauung gibt".

Riecken ist montags und freitags zwischen 8 und 10 Uhr sowie mittwochs von 13 bis 16 Uhr in seinem Büro am Kirchenheerweg 14 erreichbar. Telefon: (040) 7 23 03 98.