RuF Vierlanden: Doch für die etwa 50 Kinder dieser Abteilung zeichnet sich eine Lösung ab

Im Sommer waren sie noch in Feierlaune: Die Mitglieder des Reit- und Fahrvereins Vierlanden freuten sich über das 90-jährige Bestehen ihres Vereins, dass es die Ponyabteilung seit vier Jahrzehnten gibt und dass sie seit 30 Jahren einen eigenen Turnierplatz haben. Doch dann trübte sich die Freude.

Seit Oktober kann die Voltigier-Abteilung, die Jutta Zwörner vor 37 Jahren ins Leben rief, die Halle am Neuengammer Hausdeich/Ecke Jean-Dolidier-Weg nicht mehr nutzen, da der Reitstall den Pensionsbetrieb aufgab. Seitdem betreiben die circa 50 Kinder, die viermal die Woche trainieren, das reinste Hallen-Nomadentum. "Sonntags dürfen wir für eineinhalb Stunden die Wentorfer Longierhalle nutzen", sagt Nicole Brandl, Sprecherin des RuF Vierlanden. "Mittwochs und donnerstags kommen wir in privaten Hallen unter." Das bedeutet jedes Mal ein aufwendiges Verladen und Transportieren der drei Voltigierpferde, für die Kinder oft erheblich längere Anfahrtswege.

Doch es zeichnet sich eine Lösung ab. "Der Reitstall Putfarken in Altengamme hat sich bereit erklärt, unsere Voltigier-Abteilung bei sich aufzunehmen und eine Longierhalle bei sich auf dem Hof zu errichten", sagt Nicole Brandl. Nur so könne die Abteilung langfristig erhalten bleiben.

Gerade das Voltigieren bietet vielen Kindern, die sich kein eigenes Pferd leisten können, die Möglichkeit, am Pferdesport teilzunehmen. Denn der Reitsport ist um einiges teurer. Hinzu kommt, dass die Kinder ihren Sport im Team betreiben, Erfolge und Niederlagen also gemeinsam erfahren. Der gemeinnützige Verein nimmt am Projekt "Kids in die Clubs" teil, das vom Hamburger Sportbund angeboten wird. "Dadurch können auch Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien bei uns reiten oder voltigieren", sagt Nicole Brandl. "Der Hamburger Sportbund zahlt für das entsprechende Kind monatlich 10 Euro, der Verein verzichtet auf den restlichen Betrag."

Um das Projekt in Altengamme erfolgreich umsetzen zu können, ist der Verein jedoch auf finanzielle Unterstützung angewiesen. "Wir sind für jede Hilfe dankbar", sagt Nicole Brandl. Natürlich ergreifen die Voltigierer auch selbst die Initiative, um Geld zusammenzubekommen. Beim Erntedankumzug im Oktober verkauften sie Würstchen und Kuchen und verteilten Aufkleber mit dem Slogan "Wir lieben Vierlanden" gegen eine kleine Spende. Auch die Standmieten des weihnachtlichen Pferdeflohmarktes am vergangenen Sonnabend und der Erlös aus dem Verkauf von Kaffee, Kuchen, Würstchen und Glühwein - immerhin 300 Euro - kommt der Voltigier-Abteilung zugute. Zudem freut sich der Verein immer über neue Mitglieder in den Voltigier-Gruppen. Infos über Trainingszeiten, Telefonnummern und Ansprechpartner gibt es auf der Homepage: www.reitverein-vierlanden.de