Neuengammer Hausdeich: Stau wegen Rohrbruch und Kran-Lieferung im Windpark

Reger Auto- und Schwerlastverkehr und eine Baustelle von "Hamburg Wasser" bestimmten gestern Vormittag das Bild auf dem Neuengammer Hausdeich in Höhe Hausnummer 84 und Umgebung. Ein Versorgungsrohr von 15 Zentimetern Durchmesser war in der Straße gebrochen, 25 Haushalte mussten ohne fließendes Wasser auskommen. Gleichzeitig wartete ein Dutzend Sattelschlepperfahrer darauf, in die Einfahrt in Höhe Hausnummer 101 einbiegen zu können.

Die Rohrbruch-Baustelle war allerdings nicht der eigentliche Staugrund. Denn eine weit größere Baustelle tut sich derzeit im Windpark am Neuengammer Hausdeich auf: Hier entstehen in den nächsten Wochen und Monaten zwei neue, 150 Meter hohe Windräder. Und so dauerte es gestern Morgen, bis schließlich alle Lkw und Material auf der Baustelle Platz gefunden hatten.

Insgesamt waren schon seit den Nachtstunden 25 Sattelschlepper herangerollt. Sie lieferten die Teile für einen 800-Tonnen-Kran an. Mit ihm soll in der kommenden Woche die erste der beiden 150-Meter-Anlagen im Windpark aufgestellt werden. Das Windrad selbst war bereits Anfang der Woche geliefert worden. Die zweite Anlage soll Anfang des neuen Jahres montiert werden, so Klaus Soltau zur Planung der NET OHG, die die neuen Windräder betreibt.

Einen direkten Zusammenhang zwischen Schwerlastverkehr und Wasserrohrbruch, wie von Anwohnern befürchtet, bestätigt Ole Braukmann, Sprecher von "Hamburg Wasser", nicht. Grundsätzlich könnten verschiedene Faktoren oder ein Mix daraus zu einem Bruch führen: Alter des Rohres, Witterung oder Bodenerschütterungen. Die Wasserrohre, die etwa 1,50 Meter tief im Neuengammer Hausdeich liegen, sind aus dem Jahr 1935, also fast 80 Jahre alt. "Doch das allein sagt über ihre Haltbarkeit nicht viel aus", stellt Ole Braukmann fest. So gebe es Wasserrohre, die 160 Jahre lang bestens funktionierten, andere, die schon nach 30 Jahren ausgewechselt werden müssten. Daher sei auch ein generelles Erneuern alter Rohre nicht sinnvoll.

Schon Mittwochnachmittag war die sprudelnde Quelle des gebrochenen Wasserrohrs zunächst der Feuerwehr und dann der Störungsstelle von "Hamburg Wasser" gemeldet worden. Eine halbe Stunde später waren Mitarbeiter vor Ort und nahmen wenig später den betroffenen Bereich vom Netz. Mit dem Schließen der Schieber wurde nicht nur die Bruchstelle trockengelegt, sondern auch den Anwohnern das Wasser abgedreht. Für sie wurde eine Notversorgung eingerichtet, also ein mobiler Wassertank aufgestellt. Gestern Morgen buddelten Mitarbeiter von "Hamburg Wasser" die Bruchstelle auf und versorgten bis Mittag den Querbruch des Stahlrohrs mit einer Manschette. Gegen 12.30 Uhr konnten die Wasserhähne wieder aufgedreht werden.