Klassentreffen: 50 Jahre nach Besuch der Schule Oberwärts in Neuengamme

Heiter war von der ersten Minute an die Stimmung beim Klassentreffen in der Wohnung von Almuth Nölting am Wentorfer Sachsenring 12. Dort besuchten - 50 Jahre nach der Entlassung aus der Schule Oberwärts in Neuengamme am Neuengammer Hausdeich 97 - sechs Ehemalige ihre frühere, sehr beliebte "Paukerin".

Der heute 81-Jährigen war es mit zunehmender Schwerhörigkeit in der gut besuchten Gaststätte "Zum Elbdeich" zu anstrengend, Gesprächen zu folgen. Also privatisierte sie das Treffen, das Eva Wroblowski organisiert hat. Und wie schon häufiger, dachten die Ehemaligen in fröhlicher Runde an die Schulzeit, die sie in bester Erinnerung haben.

Vor mehr als 50 Jahren haben sie gelernt, im Pastorat gebastelt und in einem Klassenraum an Geräten geturnt und Tischtennis gespielt. Eifrigster Spieler war Kurt Ladiges, der noch immer mit Begeisterung den Schläger schwingt. Aber es gab auch einen Schüler, der "gar keinen Bock" auf Sport hatte. Heimlich bot er seiner Lehrerin an: "Wenn ich nicht mitmachen muss, gebe ich Ihnen 50 Pfennige". Sein Bestechungsversuch kam nicht gut an, erinnern sich die Mitschüler des "Ganoven".

Lachend erinnert sich Almuth Nölting an eine Schülerin, die strahlend erzählte, ihr Papa habe ein Kalb gekauft und sie habe ihm den Namen Almuth gegeben. "Und wie sieht es aus?", wollte die Lehrerin wissen. "Na, schwarz-weiß, genau wie du", lautete spontan die Antwort.

Ihrer Lehrerin Streiche zu spielen, war den 17 Schülerinnen und Schülern aus zwei bis drei Jahrgängen eigentlich nie in den Sinn gekommen. Trotzdem haben zwei Jungen einmal die "Isetta" ihrer Lehrerin, die auf dem Gehweg parkte, herumgedreht und Stroh in den Auspuff gesteckt. Almuth Nölting trug es mit Humor, kutschierte in dem kleinen Gefährt weiter bis zu vier Mädchen und Jungen nach dem Unterricht heimwärts.