Bergedorf (hy). Die Umstellung der Uhren auf Winterzeit bringt nicht nur viele Menschen durcheinander.

Die Zahl der Wildunfälle steigt erfahrungsgemäß nach den Uhrumstellungen, berichtet Marten Soltau, Jagdpächter in Billwerder. Er mahnt alle Autofahrer, in diesen Tagen vor allem auf den kurvenreichen Deichstraßen besonders umsichtig unterwegs zu sein.

"Rehe überqueren täglich mehrmals unsere Straßen auf dem Weg zu ihren Futterplätzen", sagt Soltau. "Als Wiederkäuer sind sie dabei alle vier bis sechs Stunden aktiv. Sie sind erstaunlich schlau und passen sich dem Straßenverkehr an." Doch weil nun die Berufspendler eine Stunde versetzt unterwegs sind und morgens in der Dämmerung und nicht mehr in der Dunkelheit starten, kommen die Tiere gehörig durcheinander. "Dann sind plötzlich viele Autos in der Zeit unterwegs, in der die Rehe ihre Futterplätze verlassen und oftmals über Straßen zu ihren Tagesverstecken laufen."

Die Zahl der Verkehrsunfälle würde in der ersten Woche nach der Zeitumstellung erheblich ansteigen, weiß Soltau. "Ursache sind meist geringes Gefahrenbewusstsein und unangepasste Geschwindigkeit. Die erlaubten 50 Stundenkilometer können insbesondere auf den kurvenreichen Deichstraßen schon zu schnell sein, wenn plötzlich hinter der Kurve Rehe auf die Straße springen." Autofahrer müssen außerdem damit rechnen, dass nach einem Reh weitere folgen. Soltau: "Die Rehkitze begleiten ihre Mütter bis in den Winter und laufen diesen hinterher." Falls es zu einem Unfall kommt, gilt: Unfallstelle absichern, Polizei alarmieren. Ein verletztes Reh nicht durch Körperkontakt zusätzlich in Stress bringen.