Neuengamme (ten). Während der “Woche des Gedenkens“ vom 7. bis 16. November gibt es in der KZ-Gedenkstätte am Jean-Dolidier-Weg 75 eine der immer rarer werdenden Chancen, mit einer Zeitzeugin ins Gespräch zu kommen.

Marianne Wilke ist am Mittwoch, 12. November, im Studienzentrum zu Gast. Von 10 bis 12 Uhr berichtet die 1929 Geborene von ihrer Kindheit und Jugend im nationalsozialistischen Deutschland und über die Auswirkungen der Verfolgung auf ihr heutiges Leben. Als Tochter eines jüdischen Vaters und einer nichtjüdischen Mutter galt sie als "Halbjüdin". Ihre Familie war Einschränkungen und Verboten ausgesetzt. Zwar überlebte ihr Vater die Deportation nach Theresienstadt. Die Großeltern und weitere Verwandte wurden jedoch ermordet, andere gingen ins Exil nach England.

Gemeinsam mit der Neuengammer Kirchengemeinde wird außerdem für Freitag, 14. November, 16 bis 19 Uhr, zum Thema "Internierungslager als Unrechtshandlung? Das Internierungslager Neuengamme 1945-1948" ins Studienzentrum eingeladen. Kulturwissenschaftlerin Alyn Beßmann und Historiker Stephan Linck sprechen über die Nutzung des ehemaligen Konzentrationslagers als britisches Internierungslager. Zudem geht es um den Umgang der evangelischen Kirche mit der NS-Vergangenheit, und es wird ein Film über das Internierungslager gezeigt.

Anmeldungen für das Zeitzeugengespräch (für Gruppen, einzelne Gäste ohne Anmeldung) und den Vortrag samt Film sind bis zum 7. November möglich. E-Mail: studienzentrum@kb.hamburg.de; Telefon: (040) 4 28 13 15 43.