Großübung: 40 Jugendwehren in ganz Hamburg an 40 Stationen im Einsatz

In ganz Hamburg waren gestern schwere Feuerwehr-Fahrzeuge unterwegs, die die Einsatzkräfte zu 40 Einsatzorten beförderten. Dort mussten Verletzte befreit und medizinisch versorgt werden, galt es Brände zu löschen und Unfall-Fahrzeuge zu bergen. Etwa 700 junge Feuerwehrleute beteiligten sich an der Großübung der Jugendfeuerwehren, darunter auch Teams aus den Vier- und Marschlanden.

Die 40 Jugendwehren waren alle weit außerhalb ihres eigentlichen Einsatzgebietes unterwegs und mussten an verschiedenen Stationen ihr Können demonstrieren. Jede beteiligte Wehr war zugleich "Gastgeber". Kameraden aus der Einsatzabteilung organisierten und überwachten die Übungen in ihrem Heimatgebiet. So trafen am Holzhafenufer in Moorfleet im 30-Minuten-Takt Löschfahrzeuge mit mindestens zehn- bis maximal 18-jährigen Feuerwehrleuten ein, die einen brennenden Pkw löschen mussten. "Den Suzuki hat uns ein Schrotthändler freundlicherweise kostenlos überlassen", sagt Martin Meyer, Wehrführer der FF Moorfleet. Seine Kameraden schmierten immer wieder Grillanzünder auf die Haube, während eine Rauchmaschine im Fahrzeuginneren auf Hochtouren lief. "Es soll ja für die Jugendwehren auch nach etwas aussehen", sagt Meyer und lächelt.

Was genau sie zu tun hatten, erfuhren die Kinder und Jugendlichen immer erst per Funk auf dem Weg zur nächsten Station. So hatten sie am Dorfer Bogen 60 auch ein brennendes Fahrzeug zu löschen - unter dem wachsamen Blick der erfahrenen Kameraden der FF Neudorf. Am Billwerder Billdeich 250, gleich neben dem Feuerwehrhaus, hatten Lennart Seidel (17) und Bjarne Rumpenhorst, die gerade in der Einsatzabteilung der FF Billwerder ihre Grundausbildung erleben, und ihre Kameraden einen Autounfall simuliert. Ein VW Polo (ebenfalls ein Schrottauto) war von der Fahrbahn abgekommen und drohte, die Böschung hinab zu rutschen - mit der schwer verletzten Fahrerin (blutig geschminkt: Rebecca Busch, 22, aus Fünfhausen) am Steuer.

"Die machen das recht flott", sagte Seidel, als die Jugend der FF Osdorf die Frau aus dem Wrack holte, sie medizinisch versorgte und das Unfall-Auto mit einem Stahlseil an einem Baum sicherte. Zufrieden war auch Innensenator Michael Neumann, der drei Stationen, darunter die am Holzhafenufer, besuchte.