Gnadenhochzeit: Hanni und Heinz Falk feiern heute

In einem "Saftladen" in Hohenaspe bei Itzehoe hat der fesche, junge Soldat Heinz Falk vor mehr als 70 Jahren die hübsche Hanni Voss kennengelernt und sich in sie verliebt. Mitten im Krieg gab es im kleinen "Café Harmonia" im Heimatort der "jungen Deern" nur fruchtig-alkoholfreie Getränke. Soldaten auf Heimaturlaub störte das nicht. "Wenn nur hübsche Mädchen da waren", erinnert sich der 94-jährige Heinz Falk. Seine Augen funkeln, wenn er an die schönen gemeinsamen Spaziergänge denkt. Schwer waren die Zeiten der Trennung, wenn der junge Mann zur Einheit zurück musste. "Dann blieb uns nur die Feldpost", erinnern sich beide.

Heute feiert Heinz Falk nach 70 Ehejahren mit seiner Hanni (90) am Altengammer Elbdeich 126 das seltene Fest der Gnadenhochzeit. Einen großen Empfang, wie bei der eisernen Hochzeit vor fünf Jahren wird es nicht geben. Aber auf den Besuch der Ehrenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Altengamme freuen sich die Jubilare. Schließlich ist Heinz Falk im nächsten Jahr 70 Jahre seiner Wehr treu. "Und dann wird wieder gefeiert", schmunzelt Enkel Mark, der jüngst für 25-jährige Treue zu den Freiwilligen geehrt wurde.

Jawort im Wohnzimmer

Das Jawort hatten sich Heinz und Hanni Falk mit dem Segen von Pastor Kettel nach kurzer Kennenlernphase im Wohnzimmer bei den Brauteltern gegeben. Die Kirche in Hohenaspe war wegen eines Bombenalarms geschlossen. Als ein Jahr nach der Trauung Sohn Willy zu Welt kam, zog die junge Familie an den Altengammer Elbdeich. Dort arbeiteten Heinz und Hanni in der Gärtnerei, in der hauptsächlich Erdbeeren angebaut wurden. Zwei Jahre später wurde Tochter Ellen geboren.

Der Betrieb wurde bald auf Gemüse umgestellt, war aber wenig lohnend. So bewarb sich Heinz Falk nach verschiedenen Stationen seines Arbeitslebens bei den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein, fuhr bis zum Ruhestand Linien- und Schulbusse. Hanni Falk arbeitete nach der Betriebsschließung für Budnikowsky.

Mittlerweile wohnen in Heinz Falks Elternhaus, das mehrfach umgebaut wurde, vier Generationen: neben Tochter Ellen mit Ehemann Hans-Peter deren Sohn Mark mit Frau Annette und Urenkel Hannes.