Kompetenzzentrum: Auszubildende nutzen Außengelände für praktische Arbeiten

Wer regelmäßig mit dem Auto das Gelände des Kompetenz- und Beratungszentrums für Gartenbau und Landwirtschaft am Brennerhof passiert, nimmt die Veränderungen deutlich wahr. Innerhalb eines guten Jahres ist aus der ehemaligen Wiese eine attraktive Gartenlandschaft geworden. Prächtige Solitärbäume ziehen ebenso die Blicke auf sich wie Hügelbeete, Trockenmauern, Gräber, Holzzäune und Pergolen. Nicht zu vergessen Stauden, Gräser, Beet- und Balkonpflanzen - je nach Saison.

Wenn es hier nicht grünt und blüht, wo dann? Denn unter dem gemeinsamen Dach des Kompetenzzentrums befinden sich nicht nur der Landfrauenverband, die Geschäftsstelle der Sozialversicherung Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau und der Verein Stadt-Land-Fluss, sondern auch der Pflanzenschutzdienst, der Bauernverband, der Gartenbauverband Nord und die Landwirtschaftskammer. Deren Ausbildungs- und Beratungsdienstleistungen - erstere bis 2012 in Fünfhausen - in Landwirtschaft und Gartenbau wurden räumlich und organisatorisch am Brennerhof zusammengeführt.

Hier erhalten die Gärtner von morgen ihre überbetriebliche Ausbildung. "Wir bilden in den Fachrichtungen Friedhofsgärtnerei, Garten- und Landschaftsbau, Gemüsebau, Staudengärtnerei und Zierpflanzenbau aus", sagt Samira Stein-Softic. Die 44-jährige Gartenbau-Ingenieurin leitet die Ausbildungsabteilung der Landwirtschaftskammer. Das 6,5 Hektar große Außengelände nutzen der Pflanzenschutzdienst und der Gärtnernachwuchs. "Aber wir nehmen den kleineren Anteil, etwa zwei Hektar, in Anspruch", sagt Stein-Softic.

So gibt es ein Areal mit Gräbern für die Friedhofsgärtner genauso wie einen Parcours zum Steinsetzen für die Garten- und Landschaftsbauer. "Unser Pflanzenkenntnispark ist im Entstehen", sagt die Leiterin und zeigt zu dem interessant gestalteten Hügel, wo stattliche Findlinge Akzente setzen, aber auch eine Steinmauer. "Parallel zum Brennerhof sind wir gerade dabei, eine Trockenmauer mit Präriepflanzen und Gräsern anzulegen", sagt sie. Die Ausbildungsbedingungen sind ideal. Denn bei schlechtem Wetter kann jederzeit vom Freiland auf die Gewächshäuser ausgewichen werden.

Trotzdem blickt die Grüne Branche mit Sorge auf die Entwicklung der Zahlen bei den Auszubildenden. Denn bei durchschnittlich 140 bis 150 Ausbildungsverträgen jährlich, meldeten sich in diesem Jahr nur 96 Auszubildende für die Prüfung an. "Bestanden haben leider nur 75", sagt Stein-Softic.