OSG: Dreitägiges Volks- und Schützenfest lockt besonders viele Besucher - Reinhard Heller ist neuer König

Die jungen Familien in der neuen Siedlung am Fritz-Schade-Weg staunten nicht schlecht, als gestern Mittag - lautstark angekündigt von Pauken und Querflöten - etwa 100 meist in grünen und blauen Uniformen gekleidete Menschen an ihren Häusern vorbeizogen. Zum ersten Mal führte der Umzug der Ochsenwerder Schützengemeinschaft (OSG) auch durch die neue Straße. Gestartet waren die Schützen beim scheidenden König Michael Berschik (38) am Dorferbogen. Der Umzug endete nach etwa 40 Minuten auf dem Festplatz am Ochsenwerder Kirchendeich. Gegen 19 Uhr proklamierte der OSG-Vorsitzende Manfred Seevers den neuen König des Vereins - Reinhard Heller (67), Betreiber der "Apotheke Ochsenwerder".

Die Schützen und ihre Gäste haben drei tolle Tage hinter sich. Lautes Gejohle erklang gestern, als der scheidende König - ein eingefleischter Fan des Hardrock-Festivals "Wacken Open Air" - nach dem Königsfrühstück zu einem Bad gebeten wurde. Er durfte sich, bekleidet mit seiner Wacken-Kluft, in einem Kinderplanschbecken gefüllt mit Brackwasser und Mutterboden suhlen.

Gelächter ernteten auch die sechs "SonnyBoys", die in Rieges Gasthof Hits wie "Atemlos" von Helene Fischer mit neuen, auf das Dorf und die OSG bezogenen Texten anstimmten. Die von Seevers moderierte, etwa 80-minütige Revue kam bei den fast 300 Besuchern bestens an.

Auch an den beiden Folgetagen, bei bunten Nachmittagen und Tanznacht (350 Besucher), drängten sich in dem ehemaligen Gasthaus gegenüber dem Festplatz so viele Menschen wie lange nicht mehr. "Die Tatsache, dass dies das letzte Volks- und Schützenfest ist, das auch in Rieges Gasthof gefeiert wird, lockte noch mehr Besucher an als in den Vorjahren", sagt Matthias Berschik, Bruder des scheidenden Schützenkönigs und zweiter Vorsitzender.

In das Gebäude wird ein Wohnprojekt einziehen, das 2015 auch einen Neubau neben dem Vereinsheim der Schützen hochziehen lässt. Der Saal soll dem Dorf zwar weiter zur Verfügung - aber in einer wesentlich kleineren Variante als jetzt. Matthias Berschik: "Wir werden in einem Jahr wohl ein großes Festzelt vor dem Schießstand aufbauen."

Der zweite Vorsitzende freute sich besonders über die vielen engagierten Helfer, "nicht nur Schützen, sondern auch die Nachbarn, die das Königsfrühstück mit ausgerichtet haben". Sie haben tagelang mitgeholfen, Partyzelte aufgebaut, das Büfett vorbereitet, Getränke ausgeschenkt. "Und dabei ist keiner von ihnen im Schützenverein."