Schwanzmeisen erobern unsere Gärten - An ihren kunstvollen Nestern arbeiten die Vögel wochenlang

Unverkennbar ist der lange Schwanz, der ihnen hilft, geschickt zu balancieren und auch ganz dünne Zweige nach kleinsten Lebewesen abzusuchen: Schwanzmeisen gehören zu einer eigenen Familie gleichen Namens und nicht zu den Meisen. Diese Vogelart lebt in lichten Laub- und Mischwäldern, hat aber auch unsere Gärten erobert.

Insbesondere, wenn in den Gärten genügend Unterholz und auch ein Gewässer in der Nähe ist, mögen sich Schwanzmeisen ansiedeln. Ihr kunstvoll überdachtes Nest flechten sie zu einem ovalen und beinahe geschlossenem Gebilde aus Moos, Tierhaaren, Spinnweben und Federn zusammen. An dem bis zu fünf Wochen dauernden Nestbau beteiligen sich beide Geschlechter.

Dann übernimmt das Weibchen das Bebrüten der etwa zwölf Eier und das Männchen bringt seinem Weibchen Futter. Nach zwei Wochen schlüpfen die Jungen und werden dann von beiden Altvögeln und auch von Verwandten gefüttert. Die Jungen sind nach zwei Wochen flügge, werden jedoch noch zwei weitere Wochen von den Eltern und Helfern mit Insekten, Larven und Spinnen gefüttert.

Bei den Schwanzmeisen sehen Männchen und Weibchen gleich aus. Allerdings haben die Jungen - im Gegensatz zu Altvögeln - einen dunklen Kopf mit weißem Scheitel.

Meistens haben Schwanzmeisen nur eine Brut, die bereits im März oder April beginnt. Beobachtungen in diesem Jahr mit frühen warmen Temperaturen zeigten, das Mitte bis Ende Juli offenbar noch flügge gewordene Junge gefüttert wurden. Es könnte eine zweite Brut erfolgreich gewesen sein. Der Nachwuchs wird bereits nach dem ersten Lebensjahr geschlechtsreif und paart sich dann monogam für eine Saison.

Schwanzmeisen sind in unserer Region im Winter und Frühjahr häufig in kleinen Trupps zu beobachten. Insbesondere bei der Winterfütterung balancieren sie geschickt mit ihrem langen Schwanz an Meisenknödeln, um sich Talg und Sämereien aus dem Angebot heraus zu stochern. Die kleinen Gruppen gehen gemeinsam auf Futtersuche.

Sie erscheinen unvermittelt, bewegen sich hektisch und verschwinden genauso schnell wie sie gekommen sind. Diese Vogelart gehört zu den Standvögeln, das bedeutet, sie bleiben auch im Winter in ihren Brutgebieten. Bei Kälteeinbrüchen können sie auch ihr Brutgebiet verlassen und als sogenannte Strichvögel in wärmere Gebiete wechseln.

Natürliche Feinde sind insbesondere Krähen. Schwanzmeisen können bis acht Jahre alt werden, sind in ganz Europa und Asien verbreitet, ausgenommen Nordskandinavien und das nördliche Russland.