Verein: BSV Segler möchten ihr Revier erweitern

Die Mitglieder der Baltischen Seglervereinigung (BSV) in Hamburg segeln regelmäßig in Optimisten-, Finn-, 420er- und anderen Jollen auf der Dove-Elbe. Sie sind - wie die meisten Wassersportler - vor allem an den Wochenenden unterwegs. Deshalb wird es besonders im Bereich des Wassersportzentrums Allermöhe eng. Hinzu kommt, dass dort häufig gesperrt wird, damit die Leistungssportler rudern und paddeln können. Der BSV-Vorsitzende Oleg von Cube wie auch Vize Peter Rehren würden daher gern die Segler auf dem benachbarten, als Badegewässer gesperrten Eichbaumsee trainieren lassen.

"Die Nutzung der Dove-Elbe ist insgesamt stark gestiegen", sagt Rehren. Rehren und von Cube schlagen vor, den See zur Dove-Elbe zu öffnen, der seit sieben Jahren wegen giftiger Blaualgen für Badende gesperrt ist.

"Die dem Wassersport zur Verfügung stehende Fläche würde mit dem 24 Hektar großen See um etwa ein Drittel vergrößert", wirbt Rehren. Er geht davon aus, dass ein Anschluss des Baggersees an die Dove-Elbe auch die Wasserqualität verbessern würde. Dem widersprechen die Experten der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) und erteilen den Plänen eine Absage. Dass bei einer Öffnung Blaualgen in die Dove-Elbe gelangen, sei nicht das eigentliche Problem. Der nur schwach fließende Seitenarm der Elbe führe in dem Bereich ähnlich viele Algen wie der Eichbaumsee.

Der Zulauf in den See bereitet Sorgen. Denn die Dove-Elbe fließt vorbei an landwirtschaftlichen Flächen und reichert sich dort mit Phosphaten an, die von überdüngten Feldern kommt. Phosphate fördern das Wachstum der Blaualgen. Wenn sie auf den Seeboden absinken, würde die Düngerbelastung weiter verstärkt. "Wir können kaum kontrollieren, was mit dem Eichbaumsee passiert, wenn Elbwasser einfließt", sagt BSU-Sprecher Christian Landbeck. Außerdem würden Flora und Fauna leiden, die sich im Laufe der Jahrzehnte am Uferstreifen entwickelt haben, wenn aus dem See- ein Fließgewässer wird.

Die Versuche, den Eichbaumsee wieder nutzbar zu machen, haben inzwischen weit mehr als eine Million Euro gekostet. Trotzdem gibt die BSU nicht auf. Die Phosphatbindung durch das Tonmineral Bentophos, mit der 2010 begonnen wurde, wird fortgesetzt. Landbeck: "Der See soll als Badegewässer erhalten bleiben."

Der Eichbaumsee, früher Hamburgs beliebtester Badesee, ist bis zu 16 Meter tief. Er entstand 1972 nach dem Sandabbau für den Bau der Autobahn 25. Er wird heute von Grundwasser gespeist. Bis zum Ausbau der Regattastrecke (1977) gab es eine Verbindung zur Dove-Elbe.