Neuengamme (wi). “DEW 2T416“ steht auf dem Elsa-Ring der Vogelwarte Wilhelmshaven, den einer der beiden Jungstörche jetzt um sein rechtes Bein trägt.

Sven Baumung, stellvertretender Leiter der Vogelwarte Hamburg, legte dem Tier den flexiblen Ring aus schwarzem Kunststoff mit weißem Aufdruck an. Jürgen Pelch, Storchenbeauftragter des Nabu Hamburg, unterstützte ihn. Die beiden Naturschützer waren mit einem Teleskoplader an den Horst gelangt. Sie wiederholten die Prozedur bei dem zweiten Jungvogel auf dem Hof Bardowicks am Neuengammer Hausdeich.

Wie berichtet, war dort Anfang Mai ein alter Eichenstamm mitsamt dem Nest umgekippt, die drei Eier zerbrachen. Wenige Stunden später stellte Pelch gemeinsam mit den Bardowicks und den Betreibern der Net OHG einen Ersatzmast auf und platzierten dort einen anderen Horst. Schon am nächsten Tag legte die Störchin zwei neue Eier. 33 Tage später schlüpften die Jungen, die jetzt schon fast flügge sind. Sie trainieren täglich ihre Flugmuskeln, damit es in etwa zwei Wochen mit dem Fliegen klappt.

"Wir wollen die beiden Jungstörche in den Tagen nach dem Ausfliegen weiter beobachten", sagt Pelch, "zum Beispiel, wo sie auf Nahrungssuche gehen." Und vielleicht kommen sie, wenn sie geschlechtsreif sind, nach Hamburg zurück. "Dann können wir sie sofort identifizieren."

Für den Nabu war es "ein tolles Storchenjahr". Die Frühschlüpfer unter den 73 Jungvögeln haben sich bereits auf den Weg nach Süden gemacht.