Wutzrock: 15 000 Menschen feierten drei Tage lang friedlich am Eichbaumsee - Nächstes Festival gesichert

Glück gehabt: Erst in der Nacht zu Sonntag begann es zu regnen. Etwa 15 000 Menschen erlebten ein "Wutzrock"-Festival, das am Freitag und Sonnabend bei herrlichem Wetter über die beiden Open-Air-Bühnen ging. Damit ist "Wutzrock 2015" gesichert, denn die Besucher hatten bei den warmen Temperaturen viel Durst, drängen sich an den Getränkeständen und sicherten somit das Fortbestehen des "Umsonst & Draußen"-Spektakels, das bis gestern Abend am Eichbaumsee gefeiert wurde.

Überall zufriedene Gesichter: "Ich war das ganze Wochenende für die 'Wutzrock'-Security im Einsatz und habe fast nur entspannte Leute erlebt. Natürlich gibt es mal kleinere Scharmützel, aber die sind nicht der Rede wert", sagt Tom Scharmer (24). Die Polizei, die in der Spitze mit gut 20 Beamten präsent war, bestätigt: "Keine besonderen Vorkommnisse", hieß es gestern. Im Gegenteil: Die Beamten lobten die vielen Besucher, die mit dem Rad oder Shuttle-Bus und S-Bahn angereist waren.

Der Arbeiter-Samariter-Bund, mit bis zu 40 Helfern vor Ort, zählte rund 200 Einsätze, "aber alle wegen kleinerer Angelegenheiten wie Schnittwunden durch Scherben oder Kreislaufproblemen", sagt Einsatzleiter Sven Koops (41). Er spricht von "einer eher ruhigen Geschichte". Trotzdem mussten knapp 20 Besucher ins Krankenhaus. Die meisten hatte zu viel Alkohol getrunken.

Doch Gruppen wie die Punkrocker "ZSK", "20vor8" (Klezmer), "Bersuit Vergarabat (Latin-Pop), "Les Yeux d'la tete" (Jazz/Weltmusik) oder "I-Fire" (Reggae/Hip-Hop) brachten auch stocknüchterne Besucher in Partystimmung. Um diese Bands live zu erleben, waren viele Besucher aus ganz Deutschland angereist: "Wir sind aus Dortmund gekommen, insgesamt elf Leute", sagt Dilyan Dimov (26) und fügt hinzu: "Wutzrock hat einen guten Ruf - weit über Hamburgs Grenzen hinaus."

Stefane Jarstedt (31) aus Bremen sieht das genauso: "Das Festival ist super organisiert, die Menschen hier sind sehr freundlich." Robert Jancer (50) ärgerte sich lediglich über Rückenschmerzen nach den Nächten im Zelt: "Nächstes Mal komme ich mit einem Wohnmobil wieder." Sebastian (17) und seine Freundin Mariella (16) verbrachten fast die ganze Zeit bei ihrer Clique auf dem Campingplatz: "Wir machen unsere eigene Party, gehen nur zum Essen aufs Hauptgelände", sagt die junge Frau aus Geesthacht.

Gestern Abend begannen freiwillige Helfer mit dem Abbau der "Wutzrock-Stadt" - während des WM-Finales. "Ich bin kein Fußball-Fan und insofern entspannt", sagt Mitorganisator Jörn Höller, der auch bei der 36. Ausgabe des Kult-Festivals mit anpackte.