Ausstellung: Prof. Reemtsma kommt zur Eröffnung

Boris Pahor ist gut 100 Jahre alt und wird nicht müde, den Menschen die Augen zu öffnen: Er hat faschistischen Terror, Denunziation und Konzentrationslager hautnah erlebt. Am Mittwoch, 25. Juni, spricht er in der Gedenkstätte am Jean-Dolidier-Weg 75 zur Ausstellungseröffnung "Letzte Zeugen, Erinnerungen von Häftlingen der faschistischen Lager".

Die Ausstellung präsentiert Fotografien, Erinnerungsstücke und Aussagen von slowenischen Überlebenden der italienischen Konzentrationslager sowie Angehörigen von in den Lagern Ermordeten. Die Journalistin Sasa Petejan, Historikerin Dr. Urska Strle und Fotografin Manca Juvan sind das Autorenkollektiv. Slowenien war im Zweiten Weltkrieg zwischen dem Deutschen Reich, Italien und Ungarn dreigeteilt. Brutale "Italienisierung" und "Germanisierung" bedeuteten unter anderem den Verbot der slowenischen Sprache und Kultur, Entlassung aus öffentlichen Ämtern, Deportation, Misshandlung, Tod. Ab 1942 gab es massenhafte Deportationen von Slowenen in deutsche Konzentrationslager. In Neuengamme wurden etwa 300 deportierte Slowenen ermordet.

Die Sonderausstellung wird am Nationalfeiertag der Republik Slowenien im Foyer der Hauptausstellung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Steinhaus II) eröffnet. Unter anderem wird Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma, Honorarkonsul der Republik Slowenien aus Hamburg, die Gäste begrüßen. Neben Boris Pahor spricht auch Dr. Detlef Garbe, Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

Die Ausstellung wird bis zum 29. August gezeigt, Öffnungszeiten montags bis freitags 9.30 bis 16 Uhr und sonnabends, sonntags sowie an Feiertagen 12 bis 19 Uhr. Sie wird von einem unfangreichen Programm begleitet. Es beginnt bereits am Dienstag, 24. Juni, im Literaturhaus Hamburg, Schwanenwik 38, mit Boris Pahor (Lesung und Gespräch). Das gesamte Programm kann im Internet auf der Seite www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de unter "Aktuelles" heruntergeladen werden.