Gras wuchert unkontrolliert am Rand der Deichstraßen

Am Rand der Deichstraßen in den Vier- und Marschlanden wuchert das Gras und Unkraut. Dank der Mischung aus Regen und viel Sonne, die uns Petrus in den vergangenen Wochen bescherte, ist das Straßenbegleitgrün mancherorts 1,50 Meter hoch. "Das ist gefährlich für die Fußgänger, die auf den kleinen Deichstraßen ja keinen Fußweg haben", sagt Jörg Froh, Verkehrsexperte der Bergedorfer CDU. Er weiß von vielen Bürger-Beschwerden, wundert sich darüber, dass nicht wenigstens dort gemäht wird, wo es besonders brenzlig ist.

Jessica Reise (37) kann ebenfalls nicht nachvollziehen, dass das Bezirksamt das Gras wuchern lässt. Sie wohnt mit ihrer Familie am Allermöher Deich. "Hier fehlen nun zwei Meter Schutzstreifen an der Nordseite der Straße. Die Kinder müssen auf die Straße ausweichen. Sobald sich zwei Lkw auf der Straße begegnen wird es dort richtig eng ", sagt sie. In Kurven sind Fußgänger für die Autofahrer kaum noch zu erkennen, umgekehrt sind die Autos nur schwer zu sehen.

Jörg Froh hatte das Problem im Hauptausschuss angesprochen. "Da hieß es, dass Geld für das Mähen der Deiche vorhanden sei. Andererseits berichteten mir Mitglieder des Deichverbands und der Verwaltung, dass die Deiche hinter den Sperrwerken dieses Jahr nicht mehr gemäht werden", sagt der Politiker.

"An der ersten Deichlinie wird derzeit gemäht", sagt Gabriele Günther, Sprecherin des Bergedorfer Bezirksamtes und fügt hinzu: "Für die anderen Deichstraßen ist schlichtweg kein Geld da", dort könne derzeit nicht gearbeitet werden. Die Verwaltung bemühe sich um Mittel von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Ob und wann es Geld für die Unkraut-Beseitigung gibt, sei jedoch unklar.

Froh wundert sich: "Verkehrssicherheit ist doch vorrangig. Das Gras wächst an einigen Stellen, etwa am Billwerder Billdeich und Neuengammer Hausdeich, schon in die Straßen hinein. Das ist nicht ungefährlich." Auch seien die Reflektoren an Leitpfosten und gegen Wildwechsel nicht mehr zu sehen. Froh: "Rehe springen nun direkt aus dem hohen Gras auf die Straße."