Maler und Lackierer: Haus am Billwerder Billdeich vor 30 Jahren eröffnet

Es ist in ganz Deutschland einzigartig, lockt vor allem Handwerker aus ganz Deutschland an den Billwerder Billdeich 72: das Deutsche Maler- und Lackierer-Museum. Gestern drängten sich besonders viele Gäste in der Tenne (Scheune) gegenüber dem Glockenhaus mit der Hauptausstellung. Der Förderverein und die Maler- und Lackierer-Innung Hamburg hatten zum 30-jährigen Bestehen des Museums geladen. Es war im Mai 1984 eröffnet worden.

"Zur Eröffnung hatten wir damals auch Sonnenschein", sagt Rudolf Gregersen, Museumsleiter und Vorsitzender des Fördervereins, mit Blick auf das herrliche Wetter und fügt hinzu: "Nur die Tenne, in der wir heute feiern, gab es damals noch nicht. Sie wurde erst später gebaut." Gregersen bedankte sich bei seiner "Maler-Rentnertruppe" - über 70 und 80 Jahre alte Mitglieder des Vereins, die dem Museumszaun erst vor kurzem einen neuen Anstrich verpasst hatten.

Bezirksamtsleiter Arne Dornquast bezeichnete sich als "Fan dieses Museums" und nannte es "Stätte des kulturellen Gedächtnisses". Das Haus mit seinen Ausstellungsstücken aus 800 Jahren Handwerks-Geschichte helfe im digitalen Zeitalter dabei, sich zu erinnern, betonte Dornquast. Ihn hatten bei seinen Besichtigungen unter anderem handgemalte und in ersten Drucktechniken verzierte Tapeten besonders beeindruckt.

Holger Jentz, Vorsitzender des Bildungsausschusses der Innung, outete sich ebenfalls als Fan: "Ich versuche jede Berufsschulklasse einmal in das Malermuseum zu schleusen", sagt er. "Ein mit Stolz geführtes Handwerk hat dort ein Zuhause gefunden", sagt er. Im Anschluss an die Grußworte referierte Ulrich Seiss von der Uni Wuppertal über die Ausbildung des Malers im Wandel der Zeit. Außerdem ließen sich viele der rund 80 Ehrengäste durch die Ausstellung führen.