Sannmann: 100 Besucher beteiligen sich an Pflanzaktion

Meisterkoch Heinz Otto Wehmann kam in voller Montur. Klein-Tilly (4) kam mit Schwester Caroline (12) und Papa Matthias Bauch. Shinichi Kameyana kam mit dem Fahrrad, Jenny Fernandez mit dem Auto und Sebastian Thomas kam extra aus Schwarzenbek. Alle waren sie gekommen, um als Teilnehmer an der Pflanzaktion auf dem 50 Hektar großen Gelände der Gärtnerei Sannmann ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen gegen genmanipulierte Lebensmittel.

In die Erde pflanzten die gut 100 Gäste dann auch 5000 ausschließlich samenfeste Bantam-Mais-Sprösslinge. "Ich will wissen, woher die Lebensmittel kommen, die ich esse", erklärt Jenny Fernandez ihr Engagement. Als Abonnentin der Gemüsekiste kannte die Hamburgerin aus dem Schanzenviertel die Ochsenwerder Gärtnerei schon. Dass sie Sohn Rafael (7) und dessen Freund Nicklas Eckel (8) mitgebracht hatte, kam nicht von ungefähr: "Mir ist wichtig, dass auch der Nachwuchs ein Bewusstsein für natürliche Lebensmittel entwickelt." Von genmanipulierten Früchten halte sie nichts: "Man weiß nicht, wie gesundheitsschädlich die sind."

Das hört Hof-Chef Thomas Sannmann gern. Schon seit Mitte der 2000er-Jahre kämpft er gegen Konzerne wie Monsanto, die sich genmanipuliertes Saatgut sogar patentieren lassen. "Mal abgesehen davon, dass jenes Saatgut umweltgefährdend ist, macht die Patentierung die Landwirte auch noch abhängig von Großkonzernen", sagt Sannmann. Denn der genmanipulierte Mais entwickle keine eigenen Samen.

Auch Sebastian Thomas findet das wichtig: "Ich möchte selbst Landwirt werden, und zwar ein unabhängiger", sagt der 14-Jährige. "Ich mag es, etwas zu pflanzen, um zu sehen, wie es wächst und es dann zu ernten. Das wurde mit den eigenen Händen geschaffen." Ähnlich argumentiert Shinichi Kameyana: "Nur die pure Natur liefert wirkliche Qualität", sagt er. Da er Kinder habe, seien ihm gesunde Nahrungsmittel besonders wichtig.

Die Teilnehmer können am 15. September beim Hoffest ernten, was sie gesät haben. "Sie bekommen auch den Samen mit, den die Pflanzen bis dahin produziert haben", sagt Sannmann. "Je mehr Menschen den natürlichen Mais anbauen, desto weniger hat genmanipulierte Landwirtschaft eine Chance."