Starkregen: Nachwuchs von Rolf und Maria ist tot

Die heftigen Regenschauer der vergangenen Tage haben den Storchen-Nachwuchs auf dem Hof Grundmann das Leben gekostet. Alle fünf Küken sind im Storchen-Horst am Achterschlag in Curslack ertrunken beziehungsweise im kalten Regenwasser erfroren. Das Elternpaar, Rolf und Maria, hatte die toten, etwa zwei Wochen alten Jungtiere aus dem Horst geworfen. Sie wurden auf dem Rasen entdeckt.

Bereits im vergangenen Jahr war der gesamte Nachwuchs des Storchen-Paares, damals vier Küken, aus dem gleichen Grund gestorben. "Die Eltern versuchen, die Küken zu wärmen und drücken sie in das kalte Wasser", sagt Storchenvater Jürgen Pelch (67).

"Rolf war in diesem Jahr als erster Hamburger Storch aus dem Süden zurückgekehrt. Bereits Ende Februar saß er auf dem Horst in Curslack", sagt Pelch. Kurz darauf kehrte auch Maria zurück. "Deshalb haben die beiden Störche auch so früh mit dem Brüten begonnen - schon Anfang März, in einer Zeit, in der es noch viel zu kalt sein kann", sagt Pelch.

Der Storchenvater, der sich seit 37 Jahren um die großen Vögel in Hamburg kümmert, will den Horst am Achterschlag im Herbst grunderneuern und mit Dränage ausstatten, damit das Wasser auch nach Starkregen abfließen kann.

Rolf und Maria haben das Nest aufgegeben, werden in diesem Jahr wohl nicht mehr brüten. "Aber sie bleiben in dem Horst", sagt Pelch. Erst vor wenigen Tagen waren drei Eier zerbrochen, als ein Eichenbaumstumpf samt Horst auf dem Hof Bardowicks umgestürzt war.

In Schleswig-Holstein haben Vogelschützer am vergangenen Wochenende zahlreiche Storchenküken aus ihren Nestern geholt. Die Jungtiere drohten ebenfalls an Unterkühlung zu sterben. "Sie haben noch keine wärmenden Federn und waren völlig durchnässt und ausgekühlt", sagt Peter Marke vom Westküstenpark in St.-Peter-Ording.

Storchenvater Pelch ist trotzdem zuversichtlich: "Wir haben in Hamburg immer noch 24 Brutpaare - die höchste Zahl seit mindestens 50 Jahren." 2013 gab es 16 Brutpaare mit 50 Jungen.