Wettbewerb für Schulen und Kitas

Mit einem kleinen Theaterstück über eine Schulklasse, die ein Museum besucht, und Versen über "Teihn lütte Gössels" (Zehn kleine Gänse) haben sich 33 Schüler aus Ochsenwerder um einen mit 1000 Euro dotieren Preis beworben. Vergeben wird der "Hamborger Plattdüütsch-Pries" am 4. Juli im Hamburger Rathaus vom Landesrat für den Erhalt und die Pflege der plattdeutschen Sprache. Neben den Kindern der Grundschule Ochsenwerder nehmen unter anderem auch Schüler der Grundschulen Altengamme-Deich und Curslack-Neuengamme an dem Wettbewerb teil.

"Der Preis wird seit 2010 alle zwei Jahre vergeben", sagt Heinrich Meyer (73), in Zollenspieker lebender Juror und Mitglied des vor elf Jahren gegründeten Plattdüütschroots för Hamborg. Das Preisgeld stammt von der Stadt Hamburg, der Europäischen Union und Sponsoren. Bei den beiden vorangegangenen Wettbewerben wurde es an mehrere Sieger verteilt.

In diesem Jahr bemühen sich sieben Hamburger Grundschulen und zwei Kindertagesstätten um den Plattdeutsch-Preis - mehr als in den beiden vorangegangenen Wettbewerben zusammen. 2010 waren es fünf Gruppen, 2012 nur drei Teams. "Die Grundschulen Ochsenwerder und Curslack-Neuengamme sind nicht zum ersten Mal dabei - im Gegensatz zur Grundschule Altengamme-Deich", sagt Meyer.

Der frühere Vorsitzende des Plattdeutsch-Rates erklärt sich die hohe Teilnehmerzahl durch die verstärkte Präsenz der niederdeutschen Sprache an den Schulen. Sie bieten Plattdeutsch im Wahlpflicht-Bereich an. Lehrer sind oft ehrenamtliche Plattsnacker.

Die Ochsenwerder Schüler wurden für ihre erste Aufführung mit 250 Euro Preisgeld belohnt. "Diesen Erfolg haben die Kinder noch sehr gut in Erinnerung", sagt Renate Trenkle, die mit den Schülern die Aufführungen erarbeitet hat. Die 70-jährige Plattsnackerin aus Börnsen ist wöchentlich in der Schule am Elversweg im Einsatz, um Vor- und Grundschülern spielerisch die niederdeutsche Sprache beizubringen. "Das mache ich jetzt schon seit sechseinhalb Jahren und es macht mir riesigen Spaß", sagt Renate Trenkle.

Das Theaterstück "De Klassenfohrt" haben sich die neun Schüler selbst ausgedacht. "Ich habe es lediglich aufgeschrieben und ins Niederdeutsche übersetzt", sagt die Plattsnackerin. Die Dekorationen aus Pappe und Papier haben die Dritt- und Viertklässler aus der Plattdeutsch-AG ebenfalls selbst gebastelt, tatkräftig unterstützt von der Großmutter eines der Kinder.