Ehemaligentreffen einer Decksgemeinschaft der Marine

Ein besonderes Ehemaligentreffen an speziellem Ort hat Apotheker Torsten Wirsching organisiert. Mitglieder der "Offizierscrew IV/65" schipperten im historischen Schiffsnachbau "Uns Ewer" auf der Elbe.

Torsten Wirsching gehört zu dem Dutzend Offiziere, die früher eine Decksgemeinschaft "vorne unter der Back" auf dem Tender "Ruhr" bildeten. 1965 hatten sie ihre Ausbildung bei der Marine angetreten, unter anderem auch auf der "Gorch Fock" gelernt. Manche von ihnen gingen nach vier Jahren als Offizier und Leutnant zur See von Bord. Andere verpflichteten sich länger und machten ihr Kapitänspatent.

Die Männer richten reihum Ehemaligenreffen aus. Was früher undenkbar gewesen wäre, war in Zollenspieker selbstverständlich: Auch die Ehefrauen dürfen mit an Bord, Witwen nehmen stellvertretend für die damaligen Kameraden teil. Doch dem Aberglauben zufolge brachten nicht nur Frauen an Deck Unglück, "ebenso das Kratzen am Mast oder pfeifen", erinnert sich Georg Etmanski (70). Ein weiteres Tabu: Blumentöpfe.

Die Decksgemeinschaft hat viel gemeinsam erlebt, unter anderem sind die Männer ein halbes Jahr lang um Südamerika gefahren. Bei Sturm und Wellengang war nicht jeder vor Seekrankheit sicher, "da wurde auch schon mal Neptun geopfert", sagt Etmanski schmunzelnd. Dazu bestand am Sonnabend keine Gefahr, denn die Elbe war bei schönstem Sonnenschein ruhig und zeigte sich von freundlichster Seite. Nur ein leichter Wind wehte in die roten Segel von "Uns Ewer". So schipperten Schiffsführer Carsten Weide und sein Stellvertreter Martin Koch die Gäste sicher und teilweise mit Motorunterstützung den Strom auf und ab.