Zollenspieker (elö). Nicht alle Mädchen und Jungen, die von 1954 an in Kirchwerder die Schulbank gedrückt haben, waren immer brav.

Daran erinnerten sich jetzt, 60 Jahre später, 22 "Ehemalige". Ernst-August Schmidt und Hans Kiehn hatten zum Klassentreffen eingeladen. Bei feinen Speisen und Getränken im gemütlichen Café und Restaurant "Vierländer Bäckerei" am Kirchwerder Elbdeich schwelgten elf Jungen und elf Mädchen von einst mit acht Ehepartnern in Erinnerungen.

Nur zu gut erinnert sich Schmidt an das strenge Fräulein Witt. "Ich war nun mal nicht der Artigste. Und dann hat sie mir manches Mal die Ohren mächtig lang gerissen." Geschmunzelt wird jetzt noch über den musikalischen Direktor Pape. "Der hat sein Geigenspiel unterbrochen, wenn dummes Zeug gemacht wurde und wegen mangelnder Treffsicherheit manchen Geigenstock kaputt gehauen."

Dass ein Klassenkamerad, der sich beliebt machen wollte, dem Lehrer Heini Johannsen Rohrstöcke zum Züchtigen frecher Jungen mitgebracht hat, wurde natürlich übel genommen. "Aber wir waren ja nicht doof", erinnern sich die Frechdachse von einst, "wir haben die Dinger mit Zwiebeln eingerieben. Und dann gingen die ganz schnell kaputt." Ernst-August Schmidt, der einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hat, brachte es auch fertig, aus der "Penne" abzuhauen, wenn er sich ungerecht behandelt fühlte. "Bin dann lieber zum Friseur gegangen", erzählt er grinsend.

Zum Klassentreffen kamen Renate Rieger (geborene Ahlero), Helma Mahnke (Boldt), Gisela Hars (Graff), Rosi Bossau (Gundlach), Hilke Meyns (Harmeyer), Magda Jacobi (Haro), Marga Ruwe (Heitmann), Margret Gießler (Pady), Thea Behnken (Reimero), Hildegard Meinero (Wiezorreck) und Silvia Zeyn (Kluth); Herbert Albers, Joachim Behr, Herbert Busch, Hans Kiehn, Henry Koops, Henry Meiners, Gunter Runge, Egon Sander, Ernst-August Schmidt, Jürgen Spreckels und Helmuth Wulf.