Brennerhof: Gelände seit einem Jahr saniert - Nun steht noch die Entscheidung zur Entwässerung aus

Geht es nach den Vorstellungen der Handelskammer, würde der Bezirk Bergedorf kurzfristig etwa 60 Hektar neue Gewerbeflächen ausweisen, längerfristig kämen noch einmal 60 Hektar hinzu (wir berichteten). Das erweckt den Eindruck, als würden händeringend neue Standorte für Unternehmen gesucht. Andererseits gibt es aber Beispiele, dass ausgesprochene "Filetstücke" seit Jahren brach liegen und offenbar keinerlei Eile besteht, sie schnell fit für den Verkauf zu machen. Dazu gehört eindeutig das Areal zwischen Andreas-Meyer-Straße, A 1 und Brennerhof, mit dem schon 2007 die BMW Group wegen der optimalen Anbindung kokettierte, um dort ihr sechstes Autohaus in der Hansestadt zu bauen.

BMW entschied sich letztlich für den Standort Barsbüttel, die Stadt Hamburg rang sich schließlich doch zu einer Sanierung der Fläche durch. Denn bis 1994 war dort ein Schrotthandel ansässig, der nicht nur Altöl-Rückstände hinterließ, sondern den Boden auch mit Schwermetallen und krebserregenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen belastete. Die etwa zwei Millionen Euro teure Sanierung wurde vor einem Jahr abgeschlossen, Mitte August 2013 von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt offiziell abgenommen. Seitdem präsentiert sich die Fläche als Kraterlandschaft, bietet mit ihren Erdwällen ideale Bedingungen für Löwenzahn, Wegerich und Co., sich dort verstärkt auszusäen und das Areal wieder in ein zugewuchertes Grundstück zu verwandeln, wie es schon vor der Sanierung der Fall war.

Laut Planungen steht als nächstes die Anbindung des Geländes an. Dafür soll auf dem Brennerhof ein kleiner Kreisel gebaut werden, der sowohl in das künftige Gewerbegebiet als auch auf das

Areal des Kompetenz- und Beratungszentrums für Gartenbau und Landwirtschaft auf der anderen Straßenseite führt. "Voraussetzung hierfür ist jedoch eine funktionierende Entwässerung, welche gemäß Bebauungsplan auf Flächen liegen würde, die zum Teil in Privateigentum sind", sagt Daniel Stricker, Sprecher der Finanzbehörde. Der Ankauf dieser insgesamt 1600 Quadratmeter großen Flächen, der das Areal auf zehn Hektar anwachsen lassen würde, sei aber aufgrund "deutlich unterschiedlicher Preisvorstellungen" bis heute nicht gelungen und "wird inzwischen auch nicht mehr betrieben", sagt Stricker.

Alternativ bietet sich die Möglichkeit, die Entwässerungsflächen auf dem eigentlichen Gelände auszuweisen, was letztlich aber zu einer Verkleinerung der nutzbaren Fläche führen würde. "Hierüber konnte bislang keine abschließende Behördenabstimmung erzielt werden", sagt Stricker, "sodass wir leider momentan noch keine Vermarktung der Flächen in Angriff nehmen können."