Hohendeicher See: Zwölf Jollen kenterten bei kräftigem Wind

Das Tuten des Drucklufthorns ist auch gegen die steife Brise gut zu hören. Jetzt herrsch höchste Hektik der Startlinie. Das Knarren der Blöcke, wenn die Segler synchron ihre Schoten dichtziehen, hört sich an, als würden die kleinen Jollen ihren Motor anschmeißen.

"Raum, Raum - Mensch Platz da!", brüllt Leonard Kosanke, als hinge sein Leben davon ab. Er hat den Vorfahrt-Kurs, die anderen müssen weichen. Leonhards Taktik geht auf. Er passiert mit seiner Jolle als einer der ersten die Startlinie - und einige Dreieckskurse später, fährt er auch als erster ins Ziel. Jubel! Denn der Nachwuchssegler des Mühlenberger Segel-Clubs (MSC) ist der neue Hamburger Meister im Optimist.

Am Wochenende haben die jüngsten Segler im Alter von acht bis 14 Jahren auf dem Hohendeicher See beim "Oortkaten Auftakt" ihre Regattasaison eröffnet. Die Auftakt-Wettfahrt, ausgerichtet vom Segel-Club-Vierlanden (SC4), ist zugleich eine der größten Optimisten-Regatten im Norden. 40 Teilnehmer gingen in der Spitzenklasse "A" an den Start, fast 90 Meldungen gab es in der weniger erfahrenen Gruppe "B".

"Die Kids kommen teilweise von weit her, ein Teilnehmer kam sogar aus Stettin in Polen", erklärt Christian Knäpper, dessen Sohn Lars das erste Mal im Feld mitfährt. Tolle Motivation: "Wer hier startet, bekommt auf jeden Fall einen Pokal, auch wenn er als Letzter ankommt."

Sonnabend herrschte wenig Wind, Sonntag aber brachten 4 Windstärken die leichtgewichtigen Segler an ihre Grenzen. Ein Dutzend Teilnehmer kenterte, trotz Trockenanzug anstrengend bei elf Grad Wassertemperatur.

In der Klasse "A" siegte Leonard Kosanke vor Tim Steuber (NRV) und Finn Schröter (SSC). In der Gruppe "B" gewann der Pole Filip Miloszweski vor Marino Rychlitzki (SVEW) und Joram Mika Flaig (SCE).