Leitlinie: Fünfteilige Stadtwerkstatt erarbeitet planerisches Basiskonzept für die nächsten Jahrzehnte

Wohin soll die Reise für Ochsenwerder gehen? Mit dieser Frage haben sich viele Menschen in Ochsenwerder seit einem halben Jahr intensiv beschäftigt. Mit Ende der fünften Stadtwerkstatt wurde jetzt eine Leitlinie auf den Weg gebracht.

Die Planungen sind visionär, nichts davon ist in Stein gemeißelt. Doch sie geben eine Richtung an, die in jedem Fall heißt: "Das Dorf Ochsenwerder soll nicht sterben. Es soll behutsam wachsen und eine Zukunft haben." In den kommenden 30 oder 40 Jahren könnten Flächen bebaut werden, die Wohnraum für bis zu 1300 Menschen liefern. Voraussetzung ist dabei immer, dass den Gedankenspielen tatsächlich Bebauungspläne folgen können, Eigentums- oder Erschließungsfragen geklärt sind.

Bürger und Planer haben gemeinsam Potenzialflächen für mögliches Wachstum entwickelt und sich dabei auch an grünen und infrastrukturellen Achsen orientiert. So wäre eine größere Verdichtung samt Nahversorger beispielsweise im Verlauf der Kreuzung Elversweg, Ochsenwerder Kirchendeich, Ochsenwerder Landscheideweg und Ochsenwerder Landstraße denkbar. Alle möglichen Wachstumsflächen des Dorfes liegen an Grünflächen oder werden von ihnen durchzogen. Als "Sahnestück" könnte sich eine Fläche im Grünen am Spadenländer Weg mit einer reinen Einfamilienhausbebauung erweisen - immer vorausgesetzt, die Erschließung wäre überhaupt möglich. In anderen Bereichen sind auch Mehrfamilienhäuser integriert. Gegenüber der Schule am Elversweg könnte laut der Stadtwerkstatt-Planidee das Wohnen auf der Etage beispielsweise 45 Prozent ausmachen.

Neben viel Lob für die Bürger, die Verwaltung und die Planer gab es auch skeptische Stimmen. Anwohner fürchten, dass die Infrastruktur die Belastung der Bebauung nicht aushält, sie selbst und ihre Interessen eingeschränkt werden, und sie sorgen sich, dass der dörfliche Charakter Ochsenwerders so nicht erhalten werden kann.

Die planerische Leitlinie für Ochsenwerder wird am 7. Mai im Stadtplanungsausschuss vorgestellt. Die öffentliche Sitzung beginnt um 17.30 Uhr im Rathaus an der Wentorfer Straße.

* Die Stadtwerkstätten sind im Internet dokumentiert: www.hamburg.de/bergedorf